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Autokäufer machen Hoffnung

Deutschland ist Spaniens wichtigster Handelspartner. Importe und Exporte sind in der Corona-Krise eingebrochen, doch es gibt auch positive Zeichen. 

Martin Dahms, 10.09.2020
Auch deutsche Touristen fehlen Spanien derzeit.
Auch deutsche Touristen fehlen Spanien derzeit. © dpa

Die Corona-Krise schlägt überall zu, doch unter den 36 Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung trifft es Spanien am härtesten: Die OECD rechnet für 2020 mit einem Einbruch des spanischen Bruttoinlandsprodukts um 14,4 Prozent. Einen solche Lage hat das Land seit dem Bürgerkrieg in den 1930er-Jahren nicht mehr erlebt.

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Wichtige Rolle der Autoindustrie

Die Exportwirtschaft trug dazu bei, dass Spanien seit 2013 einen Überschuss der Leistungsbilanz vorweisen kann. Wichtigster Handelspartner – größter Lieferant und zweitgrößter Abnehmer nach Frankreich – ist Deutschland. Aus deutscher Sicht spielt Spanien eine etwas geringere Rolle: Es ist die Nummer zwölf sowohl unter den Lieferanten als auch unter den Abnehmern. Die bilaterale Handelsbilanz fällt deutlich zugunsten Deutschlands aus: Die Exporte nach Spanien beliefen sich 2019 auf 44,3 Milliarden Euro, die Importe von dort auf 33,2 Milliarden Euro.

Spaniens wichtigste Industrie nach dem Tourismus ist die Autoindustrie. Rund ein Drittel der Exporte Spaniens nach Deutschland 2019 waren Kraftwagen und Kraftwagenteile (11,5 Milliarden Euro). Und der internationale Automarkt wie auch der in Deutschland ziehen gerade wieder an. Dieser beginnende Aufschwung wird unweigerlich auch die spanische Wirtschaft anstecken – im positiven Sinn.

Mit großem Abstand folgten als wichtigste Produkte für den deutschen Markt landwirtschaftliche Erzeugnisse (3,6 Milliarden Euro) und chemische Erzeugnisse (2,2 Milliarden Euro).

Positive Dienstleistungsbilanz

Der spanische Außenhandel ist im ersten Halbjahr 2020 erwartbar eingebrochen: die Exporte um 15,8 und die Importe um 18,8 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019. Im Handel mit Deutschland nahmen die Importe noch stärker (um 21 Prozent) ab, die Exporte etwas weniger (um 14,4 Prozent). Für Letzteres gibt es eine Erklärung: Das Geschäft mit Lebensmitteln ist von der Corona-Krise kaum betroffen. Spanien konnte in diesen Monaten den Verkauf von Obst und Gemüse nach Deutschland sogar noch steigern.

Im Gegensatz zur Handels- ist die Dienstleistungsbilanz Spaniens gegenüber Deutschland klar positiv. Das liegt am Tourismus: Deutsche Touristinnen und Touristen gaben in Spanien im vergangenen Jahr 7,35 Milliarden Euro aus, spanische in Deutschland dagegen nur 1,2 Milliarden Euro. Davon bleibt in der Corona-Krise nur wenig: Im Juli, dem sonst besten Monat des Jahres für den Tourismus, kam nur ein Viertel der ausländischen Besucher des Vorjahres nach Spanien. Umgekehrt heißt das: es fehlten 75 Prozent der Einnahmen eines normalen Jahres.

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