Innovative Hochschulen
Wie aktuelle Forschungsprojekte deutscher Hochschulen dabei helfen, die Corona-Pandemie zu bewältigen.
Universität Konstanz: CoronaVis
Bei lokalen Covid-19-Ausbrüchen können schnell alle Intensivbetten im Umkreis belegt sein. Ein Überblick über die Lage in ganz Deutschland kann Leben retten. Eine Forschungsgruppe der Universität Konstanz hat deswegen zusammen mit dem Klinikum Konstanz die digitale Plattform CoronaVis entwickelt. Eine Deutschlandkarte zeigt, in welchen Krankenhäusern und Regionen es freie Intensivbetten gibt. Dabei ist Intensivbett nicht gleich Intensivbett: Braucht der Patient einfache Intensivmaßnahmen oder auch Beatmung? CoronaVis zeigt an, welche Betten verfügbar sind – und wo sich beispielsweise Helikopterlandeplätze befinden. Hinzu kommen Prognosedaten für Bettenkapazitäten und regionale Fallzahlen. Das Ziel: Engpässe frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.
Leibniz Universität Hannover: Mobile Corona-Teststation
Einige Berufsgruppen haben ein deutlich höheres Risiko, sich mit Covid-19 zu infizieren. Ein Forschungs- und Entwicklungskonsortium, koordiniert von der Leibniz Universität Hannover, hat eine mobile Teststation entwickelt, an der sich Mitarbeitende großer Kliniken oder systemrelevanter Unternehmen regelmäßig und schnell auf den Covid-19-Erreger testen lassen können. Das Analyse-Equipment der „Mobile Corona-Analytik“ befindet sich in einem Container, der in der Nähe des Unternehmens aufgestellt werden kann. Die Testergebnisse liegen bereits nach wenigen Stunden vor. Bei einem positiven Ergebnis werden die Proben zur Bestätigung an ein Labor versandt.
Universitätsmedizin Mainz: Polyphosphate zum Schutz vor Corona
Forschende der Unimedizin Mainz haben vielleicht einen Weg gefunden, eine Covid-19-Infektion abzuwenden. Sie haben nachgewiesen, dass anorganische Polyphosphate das Andocken des Coronavirus an eine Lungenzelle verhindern. Diese Polyphosphate werden von Blutplättchen produziert. Wenn Menschen also zusätzliche Polyphosphate einnehmen, könnte das vor einer Covid-19-Infektion schützen, vor allem bei Menschen, die einen Mangel an Blutplättchen haben. Die Polyphosphate seien, so die Forscher, ungiftig, synthetisch herstellbar und einfach vom menschlichen Körper abzubauen. In Nanopartikeln verpackt, könnten sie über ein Nasenspray eingenommen werden. Davor stehen aber weitere Tests.
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