Praxis, Forschung, Internationalität: Anwendungsnahe Hochschulen punkten
Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften bilden besonders praxisnah aus und sind weltweit vernetzt.

Deutschland ist bekannt für seine Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) und ihren starken Praxisbezug. Die HAW arbeiten eng mit Unternehmen zusammen und bereiten die Studierenden sehr gezielt auf eine berufliche Tätigkeit vor. Zum Beispiel durch duale Studiengänge, die Studium und Berufsausbildung in Unternehmen kombinieren. Doch auch die Forschung gewinnt an den HAW an Bedeutung.
Zu ihrem Amtsantritt im Mai 2025 hob Forschungsministerin Dorothee Bär mit Blick auf anwendungsnahe Forschung hervor, „dass die Hochschulen für angewandte Wissenschaften ihre Stärken noch viel besser ausspielen können“. Programme wie „Forschung an HAW“ sollen ausgebaut werden. Bei jüngsten Förderanträgen von HAW zum Programm waren so unterschiedliche Themen vertreten wie Pflegewissenschaften, Neurotechnologien oder Klimaanpassungen im ländlichen Raum.
Forschung und Internationalisierung im Fokus
Organisationen wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) treiben die Internationalisierung der HAW weiter voran. So stärkt die DFG zum Beispiel mit einer Initiative den Austausch deutscher HAW-Forschender mit Kollegen aus Zentralasien, insbesondere aus Kasachstan und Usbekistan. Dabei geht es um Themen wie Digitalisierung, nachhaltige Stadtentwicklung, erneuerbare Energien und Ressourcenmanagement. Auch Schottland und Jordanien standen zuletzt im Fokus des von der DFG unterstützten internationalen Austauschs der HAW.
Seit mehr als fünf Jahren fördert das DAAD-Programm HAW.International die weitreichende Vernetzung der Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Auf einer Tagung im Mai 2025 in Dortmund wurde die Vielfalt der internationalen Partnerschaften deutlich. Sie reicht vom Aufbau eines internationalen Startup-Netzwerks an der Hochschule Neu-Ulm über die Entwicklung des Bachelor-Programms „Smart Textiles“ an der Hochschule Niederrhein mit Partnerhochschulen in Belgien, Finnland, Schweden und Indonesien bis zum Projekt „Global Women in Engineering and IT“, mit dem die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und ihre australischen Partnerhochschulen den akademischen Austausch von Frauen fördern.