„Man wird gut auf das Berufsleben vorbereitet“
Andree Bapong Djon aus Kamerun studiert an der RWTH Aachen. Hier erzählt sie von ihren Erfahrungen und Eindrücken.

Frau Bapong, warum haben Sie sich für ein Studium in Deutschland entschieden?
Ich habe mich schon als Schülerin für Produktionstechnik interessiert. In diesem Feld ist Deutschland als Land der Ingenieure besonders stark, das zeigt sich auch in internationalen Hochschul-Rankings. Die Lebenshaltungskosten sind auch in Ordnung, sodass ich mich mit meiner Familie dazu entschieden habe, mein Studium in Deutschland zu beginnen. An der RWTH Aachen studiere ich nun im sechsten Semester des Studiengangs Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Produktionstechnik.
Wie wichtig ist die deutsche Sprache für das Studium?
Man hat in Deutschland viele englischsprachige Studiengänge zur Auswahl, aber ich kann nur empfehlen, Deutsch zu lernen. Ich hatte es schon in der Schule in Kamerun, das hat mir geholfen. Es macht das Leben einfacher, man lernt schneller Menschen kennen, auf der Straße oder wenn man etwas unternimmt, zum Beispiel auf ein Festival geht. Auch im Berufsleben kann die Sprache den Einstieg bei einem deutschen Unternehmen erleichtern.
Von Studierenden in Deutschland wird Selbstständigkeit erwartet.
Worauf sollte man Ihrer Meinung nach beim Studium in Deutschland besonders achten?
Man sollte sich rechtzeitig über bürokratische Anforderungen informieren und nicht unterschätzen, dass alles seine Zeit braucht, von der Visumsbeantragung bis zum eigenen Bankkonto in Deutschland. Von Studierenden in Deutschland wird Selbstständigkeit erwartet. Im Studium und auch bei der Arbeit wird sehr direkt kommuniziert. Man sollte also nicht unbedingt damit rechnen, dass alles höflich verpackt wird.
Was gefällt Ihnen am Studium in Deutschland?
Ich schätze besonders, dass das Studium nicht zu theoretisch ist, sondern viele Praxisbezüge bietet, zum Beispiel Kontakte zu Unternehmen. Man wird gut auf das Berufsleben vorbereitet. Und mir gefällt, wie international es ist. Schon früh in meinem Studium in Aachen habe ich in einem Projekt mit Kommilitonen aus vielen anderen Ländern zusammengearbeitet, zum Beispiel aus Marokko und der Türkei. Aktuell arbeite ich auch im International Office der RWTH. Man lernt viel über andere Kulturen und entwickelt sich als Persönlichkeit weiter.