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Impfforschung in Deutschland – die Pioniere

Robert Koch, Paul Ehrlich und Emil von Behring haben Großes geleistet. Hier erfahrt ihr mehr über die drei Nobelpreisträger.

Martin Orth, 02.03.2021
Paul Ehrlich
Paul Ehrlich © picture alliance/akg-images

Paul Ehrlich

(1854–1915), Immunologe

Paul Ehrlich hatte Medizin studiert, aber seine Zukunft sah er nicht am Krankenbett. Viel lieber widmete sich der Autodidakt der Chemie. Er war Assistent von Robert Koch, arbeitete mit Emil Behring zusammen und erarbeitete die Anfänge der Immunitätsforschung. 1908 erhielt er für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Immunologie den Nobelpreis für Medizin. Mit seiner „Seitenkettentheorie“ hatte er das grundsätzliche Prinzip der Immunität erklärt. Mithilfe dieser Theorie entwickelte er auch das erste wirksame Chemotherapeutikum und gilt daher als Begründer der Chemotherapie. Mit ­„Salvarsan“ gelang es Ehrlich, die Syphilis zu heilen. Das brachte ihm große internationale Anerkennung ein.

Robert Koch

(1843–1910), Mikrobiologe

Robert Koch
Robert Koch © picture alliance/akg-images

In einem dürftig ausgestatteten Labor in seinem Wohnhaus gelang es Robert Koch 1876, den Erreger des Milzbrandes zu identifizieren. Damit hatte er als Erster nachgewiesen, dass ein Mikro­organismus die Ursache für eine Infektionskrankheit ist. Der bis dahin unbekannte Landarzt wurde nach Berlin berufen, wo er unter besseren Bedingungen weiterarbeiten konnte und 1882 den Tuberkulose-Erreger entdeckte. Das machte ihn weltberühmt. 1905 erhielt er für die Entdeckung den Nobelpreis für Medizin. Auch den Cholera-Erreger konnte er auf einer Forschungsreise in Indien 1883 nachweisen. Allerdings hatte ein italienischer Wissenschaftler ihn zuvor schon beschrieben. Aber die beiden kannten sich nicht.

Emil von Behring

(1854–1917), Serologe

Emil von Behring
Emil von Behring © picture alliance/dpa

Schon früh war der Militärarzt Emil Behring überzeugt, dass Infektionserreger nicht mit körperfremden Chemikalien bekämpft werden sollten, sondern mit den vom Körper selbst in der Abwehr von Bakterien gebildeten Gegengiften. Aber erst in den Berliner Laboratorien von Robert Koch konnte er seine Idee weiterverfolgen und die ers­ten Heilseren gegen zwei gefürchtete Infektionskrankheiten, die Diphtherie und den Wundstarrkrampf, entwickeln. Das  brachte ihm 1901 den ers­ten Nobelpreis für Medizin ein. Mit dem Preisgeld machte er sich selbstständig und gründete zur Herstellung des Serums die Behringwerke in Marburg. 2020 hat Biontech den Standort übernommen und produziert dort den neuen Impfstoff.

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