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Sauberer Antrieb, schneller Transport

Mit dem Hyperloop von Stadt zu Stadt sausen: Elon Musk hatte die Idee, Visionäre aus Deutschland arbeiten daran mit.

Johannes Göbel, 20.08.2020
Modell für die Zukunft: Hyperloop-Entwurf
Modell für die Zukunft: Hyperloop-Entwurf © HyperloopTT

Was ist der Hyperloop?

Elon Musk skizzierte 2013 mit einem Konzeptpapier seine Vision des „Hyperloop Alpha“: Ähnlich wie in einem riesigen Rohrpost-System befördern Kapseln in einer Röhre jeweils bis zu 28 Menschen – für die Strecke zwischen Los Angeles und San Francisco benötigen die Kapseln demnach nur 35 Minuten, mit dem Auto sind es mindestens 6 Stunden. Musks Vision hat international Konzepte und Entwicklungen angestoßen; in den vergangenen Jahren sind Transportkapseln entwickelt und Teststrecken gebaut worden.

Dirk Ahlborn: „Angebot und Nachfrage besser zusammenbringen“
Dirk Ahlborn: „Angebot und Nachfrage besser zusammenbringen“ © HyperloopTT

Wie wurde ein Berliner zu einem führenden Kopf hinter der Hyperloop-Idee?

Elon Musk fand keine Zeit, seine Vision weiterzuentwickeln. Das übernahm ein Berliner mit einem ungewöhnlichen Lebensweg: Dirk Ahlborn machte einst eine Banklehre in seiner Heimatstadt, kündigte aber schon als 19-Jähriger und fing an, in Italien Unternehmen im Bereich der alternativen Energien aufzubauen. Mit seiner amerikanischen Freundin zog er schließlich nach Kalifornien, wo er Hyperloop Transportation Technologies (HyperloopTT) gründete. Über 800 Expertinnen und Experten arbeiten in einem weltweiten Netzwerk an der Umsetzung des innovativen Transportsystems. Der „Frankfurter Rundschau“ sagte Ahlborn: „Man kann Vororte komplett anders mit Städten verbinden. Die Leute können in günstigen Gegenden leben und immer noch innerhalb von Minuten im Stadtzentrum sein. Wir können größere Zentren miteinander verknüpfen und so Angebot und Nachfrage besser zusammenbringen.“

Präsentation einer Hyperloop-Passagierkapsel in Spanien 2018
Präsentation einer Hyperloop-Passagierkapsel in Spanien 2018 © picture-alliance

Wie konkret sind die Hyperloop-Pläne?

Im französischen Toulouse hat HyperloopTT bereits ein komplettes Testsystem für seine Transportkapseln gebaut. In einer luftleeren Röhre sollen die Kapseln auf einer Magnetspur bis zu 1.200 Stundenkilometer erreichen können, knapp unter Schallgeschwindigkeit und zudem umweltfreundlich. Als Passagierzahl pro Kapsel sind mittlerweile bis zu 50 Personen in der Planung. Im Juli 2020 hat die deutsche Prüfinstitution TÜV Süd die weltweit erste Richtlinie für Hyperloop-Technologien veröffentlicht; das gilt als wichtiger Schritt für die internationale Standardisierung des Transportsystems. HyperloopTT hat laut TÜV Süd die Sicherheitsanforderungen bei der Entwicklung ihres Systems bereits berücksichtigt. Wo der Hyperloop einmal tatsächlich Städte miteinander verbinden wird, ist aber noch offen. Die Herausforderungen für die Infrastruktur sind groß; in der Wissenschaft gibt es auch kritische Stimmen zur Umsetzbarkeit. Allerdings arbeiten weltweit Unternehmen an Hyperloop- Lösungen. Erst im Juli 2020 hat das niederländische Start-up Hardt, an dem unter anderem die Deutsche Bahn beteiligt ist, einen 30 Meter langen Streckenabschnitt in der Provinz Südholland fertiggestellt.

Wie können Studierende an der Hyperloop-Vision mitarbeiten?

Elon Musk hat den Hyperloop nicht ganz aus den Augen verloren: Bei seiner „SpaceX Hyperloop Pod Competition“ konnten seit 2017 junge Entwicklerteams in vier Wettbewerben mit kleineren Kapseln antreten; jedes Mal siegte ein Team der Technischen Universität München, zuletzt mit einer Maximalgeschwindigkeit von 463 Stundenkilometern. Die bayerische Hochschule hat im Sommer 2020 auch ein neues Forschungsprogramm gestartet, das sich stärker an der Beförderung von Personen ausrichten soll. Der Wissenschaftliche Mitarbeiter Gabriele Semino hebt hervor: „Beim Wettbewerb handelte es sich um Prototypen, die hauptsächlich auf ihre Geschwindigkeit ausgelegt worden sind. In diesem Programm verfolgen wir nun ein skalierbares Gesamtsystem, das von sämtlichen Aspekten wie der Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Sicherheit beeinflusst wird.“

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