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Deutschlands Top-Universitäten

Ausgezeichnete Forschung: Das sind die Exzellenzuniversitäten, ihre Besonderheiten und internationalen Kooperationen.

Johannes Göbel, 29.07.2019
Graduiertenfeier an der Universität Bonn
Graduiertenfeier an der Universität Bonn © U. Baumgarten via Getty Images

Zehn Universitäten und ein Universitätsverbund in Deutschland dürfen von 2019 bis 2026 den begehrten Titel „Exzellenzuniversität“ tragen: Sie wurden im Zuge der Exzellenzstrategie, mit der Bund und Länder die universitäre Spitzenforschung fördern, ausgewählt. Die Exzellenzuniversitäten erhalten zusätzliche Gelder in Millionenhöhe. International sind diese Hochschulen hervorragend vernetzt.

RWTH Aachen

Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen setzt auf den intensiven Austausch von Lebens- und Datenwissenschaften – und forscht in Exzellenzclustern zu erneuerbaren Energien, Industrie 4.0 und Quantencomputern. Die Technische Universität in der Europastadt Aachen, an der Grenze zu Belgien und den Niederlanden, ist auch in Asien gut vernetzt: Verbindungsbüros unterhält sie in Neu-Delhi und Peking.

Berlin University Alliance

Der Verbund aus Freier Universität, Humboldt-Universität, Technischer Universität und Universitätsklinik Charité will den Wissenschaftsstandort Berlin zu einem Forschungsraum der internationalen Spitzenklasse entwickeln. Die Voraussetzungen sind hervorragend: Seit 2012 haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Verbunds 55 ERC-Grants des Europäischen Forschungsrats eingeworben; zu den engsten Partnern des Berliner Verbunds zählt die Universität Oxford.

Humboldt-Universität Berlin
Humboldt-Universität Berlin © Humboldt-Universität/Heike Zappe/CC BY-SA 3.0 DE

Universität Bonn

Sechs Exzellenzcluster der Universität Bonn wurden im Rahmen der Exzellenzstrategie ausgewählt – mehr als bei jeder anderen Hochschule. Die Universität im Rheinland knüpft starke weltweite Netzwerke, zum Beispiel mit dem GlobalMathNetwork. Aus zwölf afrikanischen Ländern kommen Partner eines Programms zu Innovationen in der Landwirtschaft.

Technische Universität Dresden

Neben den Ingenieur- und Naturwissenschaften gehören auch die Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie die Medizin zur Fächervielfalt der Technischen Universität Dresden. Exzellenzcluster forschen zu Zell- und Entwicklungsbiologie, Quantenmechanik im atomaren Bereich sowie zur effizienten Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Die Universität im Osten Deutschlands hat Partnerhochschulen in aller Welt: in Argentinien wie in Australien, in Kanada wie in China.

Universität Hamburg

Der Weltoffenheit der Hafenstadt Hamburg fühlt sich auch die Universität verpflichtet. Ebenso einer nachhaltigen Zukunft, die im Fokus des Exzellenz-Antrags der Universität Hamburg stand. Dazu passt, dass eines der vier neuen Exzellenzcluster den Klimawandel erforscht. Ein weiteres Exzellenzcluster mit geisteswissenschaftlichem Schwerpunkt untersucht die Vielfalt von Manuskriptkulturen, vor allem in Asien und Afrika.

Universität Heidelberg

Die 1386 gegründete älteste Universität Deutschlands ist erst vor Kurzem von der EU-Kommission ausgezeichnet worden: Gemeinsam mit fünf europäischen Partneruniversitäten, etwa der Pariser Sorbonne und der Prager Karls-Universität, zählt sie zu den Allianzen, die als „Europäische Hochschulen“ gefördert werden. Führend ist die Universität Heidelberg unter anderem in der Medizin. In ihren Exzellenzclustern glänzt sie aber auch in den Natur- und Ingenieurwissenschaften.

Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Über 5.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) – und mehr als jeder fünfte kommt aus dem Ausland. Die Technische Universität, die ebenfalls zu den „Europäischen Hochschulen“ zählt, will weiter wachsen: 100 neue Professuren sollen in den nächsten zehn Jahren geschaffen werden. Zur Stärkung der Spitzenforschung setzt das KIT auch auf „Reallabore“, in denen die Forschenden neue Technologien gemeinsam mit Laien erproben. Das KIT unterhält rund 45 bilaterale Kooperationsverträge mit internationalen Partnerhochschulen.

Universität Konstanz

Die 1966 gegründete Universität Konstanz zählt zu den jüngsten Universitäten Deutschlands und ist unter anderem Mitglied im renommierten Young European Research Universities Network (YERUN). Den Austausch mit US-Spitzenuniversitäten stärkt das Konstanzer „Netzwerk Transatlantische Kooperation“. Exzellenzcluster der Universität erforschen politische Ungleichheiten ebenso wie das gemeinschaftliche Verhalten bei Tieren und Menschen.

Universität München

Die Exzellenzcluster der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) gehen mit ihrer Forschung an Grenzen: von den unterschiedlichsten Facetten der Quantenmechanik über die Entstehung des Weltalls bis zu neuen Wegen in der Energiegewinnung und der Behandlung neurologischer Erkrankungen. Die Schwerpunktregion internationaler Kooperationen der LMU ist Europa, gefolgt von Nordamerika und Asien.

Ludwig-Maximilians-Universität München
Ludwig-Maximilians-Universität München © picture alliance

Technische Universität München

Die Technische Universität München (TUM) kooperiert mit der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) in vier neuen Exzellenzclustern. Zugleich hat die TUM ein unverwechselbares Profil, das sich auch durch enge Partnerschaften mit Unternehmen auszeichnet. In internationalen Rankings zählt die TUM regelmäßig zu den besten deutschen Universitäten. Sie hat Verbindungsbüros in San Francisco, São Paulo, Kairo, Mumbai und Peking – und in Singapur sogar einen Auslandscampus.

Universität Tübingen

Die Universität Tübingen pflegt starke Netzwerke in Europa und ist auch Mitglied des „Matariki-Netzwerks“, das sieben Universitäten aus Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland verbindet. Ihr gemeinsames Motto: „Zusammenarbeit für eine bessere Welt“. Das ließe sich auch auf die Exzellenzcluster der Universität Tübingen übertragen, die sich Tumortherapien, der Bekämpfung von Infektionen und dem Nutzen des maschinellen Lernens in der Wissenschaft widmen.

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