Zum Hauptinhalt springen

Dostojewski in Deutschland

Der russische Schriftsteller Fjodor Dostojewski hat große Teile seines Werks in Deutschland verfasst – siehe „Der Spieler“.

02.06.2014
picture-alliance/dpa - Fjodor Dostojewski

In keinem Land außerhalb Russlands lebte der Schriftsteller Fjodor Dostojewski so lange wie in Deutschland. Im Alter von 41 Jahren brach er 1862 zu einer ersten Auslandsreise nach Westeuropa auf, die ihn neben kurzen Aufenthalten in Italien, der Schweiz und Frankreich vor allem in zahlreiche deutsche Städte führte. Von 1869 bis 1871 lebte er in Dresden und verbrachte von 1874 bis 1879 vier Kuraufenthalte in Bad Ems, wo er Teile seines Romans „Der Jüngling“  schrieb.

Dostojewskis Aufenthalte waren aber vor allem von großem Unglück, seiner schweren epileptischen Erkrankung, der Spielsucht und hoher Verschuldung geprägt. In Wiesbaden schrieb Dostojewski das erste Kapitel von „Schuld und Sühne“, seine Casino-Erfahrungen in Wiesbaden, Bad Homburg und Baden-Baden flossen in den Roman „Der Spieler“ ein. Die Städte konkurrieren darum, welche für „Roulettenburg“ steht. In Dresden entstanden große Teile von „Die Dämonen“.

Dostojewski hat zahlreiche deutschsprachige Schriftsteller wie Franz Kafka, Hermann Hesse, Alfred Döblin oder Martin Walser beeinflusst und sein Werk fasziniert die deutschen Leser noch heute. Dazu beigetragen haben sicherlich fünf spektakuläre Neuübersetzungen der inzwischen verstorbenen Übersetzerin Swetlana Geier. Die gewaltige Leistung von 5000  übersetzten Seiten eröffnete dem deutschen Publikum ein ganz neues Leseerlebnis.

Start des Jahres der russischen Sprache und Literatur in Deutschland am 6. Juni 2014. Parallel dazu ist ein Jahr der deutschen Sprache und Literatur in Russland geplant.

www.goethe.de

www.fischerverlage.de

© www.deutschland.de