Zum Hauptinhalt springen

Ruhrtriennale 2014

Mit Klängen aus der ganzen Welt schafft Festival-Intendant Heiner Goebbels das musikalische Porträt einer Metropole.

13.08.2014
picture-alliance/blickwinkel/S. Ziese - Ruhrtriennale
picture-alliance/blickwinkel/S. Ziese - Ruhrtriennale © picture-alliance/blickwinkel/S. Ziese - Ruhrtriennale

Wie klänge das Ruhrgebiet, wenn es eine Sinfonie wäre? Besucher der Ruhrtriennale können es erleben, wenn „Surrogate Cities Ruhr“ Premiere hat. Der Zyklus des Festival-Intendanten Heiner Goebbels ist das musikalische Porträt einer imaginären Großstadt. Goebbels schuf es aus Texten, Zeichnungen und Stadtplänen, er verwendete Sounds aus Berlin, New York, Tokio und St. Petersburg. Die ursprüngliche Komposition erfährt auf dem renommierten internationalen Festival im Ruhrgebiet eine passende Verwandlung: Eine ehemalige Industrieanlage in Duisburg wird Schauplatz des bewegten Stadtbilds, das die französische Choreografin Mathilde Monnier mit 140 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus der einstigen Kohle- und Stahlregion erarbeitet hat.

Rund 1000 internationale Künstler

„Surrogate Cities Ruhr“ ist ein Höhepunkt der Ruhrtriennale, die seit 2002 Musiktheater, Tanz, Performance, Konzert, Film und zeitgenössische Kunst in die Industriedenkmäler des Ruhrgebiets bringt. Etwa 1000 internationale Künstler sorgen für rund 150 spannende Kulturereignisse und 30 Produktionen. In den Fokus rücken Werke aus der Musikliteratur des 20. Jahrhunderts, die auf ihre Weise bahnbrechend waren, aber nur relativ selten zu hören sind. Etwa „De Materie“ des niederländischen Komponisten Louis Andriessen, das nach der Uraufführung 1989 in Amsterdam nie mehr präsentiert wurde. Oder eine Regiearbeit von Romeo Castellucci, die sich in der Bochumer Jahrhunderthalle „Neither“ widmet, der einzigen Oper des US-amerikanischen Komponisten Morton Feldman. Matthew Herbert, der „God of Electronic Music“, lädt derweil zum Klavierabend auf das Gelände der ehemaligen Zeche Zollverein in Essen. Mit Starbesetzung – unter anderem treten die Schriftsteller Salman Rushdie und Jeffrey Eugenides auf – kommt der Film „River Of Fundament“ daher, eine Kooperation des britischen Künstlers Matthew Barney mit dem amerikanischen Komponisten Jonathan Bepler. Der Film erzählt eine Geschichte vom Werden und Vergessen, angesiedelt vor der Kulisse von Industriegebieten in den USA, und schlägt damit eine weitere Brücke vom Ruhrgebiet in die Welt.

Ruhrtriennale vom 15. August bis 28. September 2014

www.ruhrtriennale.de

© www.deutschland.de