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Der Sound der Pixel

„Minecraft“ ist eines der erfolgreichsten Videospiele aller Zeiten. Der Soundtrack kommt von einem Deutschen, in der Szene als C418 bekannt.  

Luca Rehse-KnaufLuca Rehse-Knauf, 16.08.2023
Ein Haus am See in der pixeligen Minecraft-Welt
Ein Haus am See in der pixeligen Minecraft-Welt © AdobeStock

Millionen Menschen kennen seine Musik, aber ihn kennen nur wenige. Als Produzent von Videospielmusik arbeitet Daniel Rosenfeld hinter den Kulissen. Unter dem Namen C418 komponierte der 1989 in Sachsen geborene Musiker den ersten Soundtrack für das bisher meistverkaufte Videospiel: Minecraft. Während Spielerinnen und Spieler dabei aus viereckigen Klötzchen ihre eigene Welt bauen, laufen im Hintergrund seine Melodien. Die Musik steht aber längst auch für sich. Auf dem Streamingdienst Spotify etwa gehören die Minecraft-Alben mit knapp einer Milliarde Streams zu den erfolgreichsten Spiele-Soundtracks.

 

Daniel Rosenfeld, bekannt als C418, bei den Billboard Music Awards 2022
Daniel Rosenfeld, bekannt als C418, bei den Billboard Music Awards 2022 © picture alliance / Newscom

Eher aus Zufall wurde Rosenfelds Musik zum Minecraft-Sound. In einer Internet-Community zum Thema Videospiele lernte er Ende der 2000er-Jahre Markus Persson kennen, den schwedischen Entwickler des Erfolgsspiels. In einem der seltenen Interviews, das Rosenfeld zum zehnten Geburtstag des ersten Minecraft-Albums 2021 gab, erinnert sich Rosenfeld, wie es zur Zusammenarbeit kam: „Ich hing in diesem Chat-Forum herum, teilte dort meine Sachen und chattete mit anderen darüber. Markus tat dasselbe. Dort stießen wir aufeinander und es hat Klick gemacht. Markus wollte meine Musik in seinem Spiel.“ Den Sound des Spiels beschreibt der britische Musikpädagoge David Bennett so: „Mit Einflüssen von Brian Eno, Steve Reich und Erik Satie entwickelt die Minecraft-Musik einen eigenen Charakter, ist dabei aber zurückhaltend und drängt sich nicht auf oder stört das Spiel.“

Der Rest ist Videospiel-Geschichte. Bereits einen Monat nach Veröffentlichung der Beta-Version 2011 wurde die Millionengrenze geknackt, bis Ende 2012 wurde es neun Millionen Mal verkauft. Zehn Jahre später übertraf das Spiel die 230 Millionen-Marke.  

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Der 1989 kurz vor dem Fall der Mauer und der deutschen Wiedervereinigung 1990 in der damaligen DDR geborene Rosenfeld pendelte nach seinem musikalischen Erfolg zwischen Berlin und Toronto in Kanada. Heute lebt er in Austin in den USA. Für die neuen Minecraft-Soundtracks ist er nicht mehr zuständig, viele Fans von damals blieben ihm aber treu. Rosenfeld veröffentlichte Solo-Alben und komponierte die Titelmusik für die Netflix-Serie „Beyond Stranger Things“. Interviews gibt Rosenfeld praktisch nie, aber 2021 hat er seinen nächsten Soundtrack angekündigt – auch er soll „bahnbrechend“ werden. 

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