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Die Radschnellwege kommen

Die boomenden E-Bikes sind die Treiber für die neuen Radschnellwege.

16.05.2014
Foster+Partner - SkyCycle
Foster+Partner - SkyCycle © Foster+Partner - SkyCycle
 
 

 

Die Radschnellwege kommen. Die Universitätsstadt Göttingen hat ein Teilstück zwischen Campus und Bahnhof bereits eröffnet. In der Metropolregion FrankfurtRheinMain wird eine erste Strecke zwischen Frankfurt und Darmstadt favorisiert. Und Nordrhein-Westfalen plant den großen Wurf mit einer 100 Kilometer langen Route im Ruhrgebiet von Duisburg über Mülheim, Essen, Gelsenkirchen, Bochum, Dortmund, Unna bis nach Hamm. Vorteil: Es gibt einen breiten Konsens zur Einführung von Radschnellwegen, da sie Klima, Gesundheit und Umwelt gleichermaßen schonen und Menschen in Ballungsgebieten eine höhere Mobilität versprechen. Aber: Die Projekte kosten auch Geld. Es reicht nicht, die vorhandenen Wege auszubauen und neu zu beschildern. Die neuen Radschnellwege sollen separat vom Autoverkehr und Fußgängerwegen verlaufen und möglichst eine Anbindung an die Innenstädte und den öffentlichen Nahverkehr haben. Sie sollten drei bis vier Meter breit sein, um auch bei Gegenverkehr das Überholen zu ermöglichen. Darüber hinaus sollen sie hindernisfrei sein, also ohne Kreuzungen und Ampeln, um eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit zu ermöglichen. Dazu gehört auch eine hochwertige Fahrbahnbeschaffenheit und Beleuchtung.

 

Futuristische Fahrrad-Autobahn von Norman Foster

 

Ein Treiber dieser Entwicklung sind die boomenden E-Bikes. Mehr als 1,6 Millionen sind auf Deutschlands Straßen schon unterwegs. Und die Verkaufszahlen steigen rasant, weil neben den sogenannten „Silver Agern“ immer mehr jüngere Menschen die Vorteile vor allem in Metropolregionen erkennen und umsteigen. Laut einer aktuellen Studie können sich 23 Prozent der Erwerbstätigen vorstellen, mit dem E-Bike zur Arbeit zu fahren und das Auto stehen zu lassen.

 

Vorreiter dieser Entwicklung war das Fahrradland Niederlande. Schon in den 1980er Jahren wurden erste Radschnellwege erprobt. Die kühnste Vorstellung für Fahrrad-Autobahnen hat der britische Star-Architekt Norman Foster für London entwickelt. Eine 220 Kilometer lange futuristische Hochtrasse (SkyCycle) über Bahngleise soll in Zukunft die Stadtteile verbinden. Ebenso hoch fallen allerdings auch die ersten Kostenvoranschläge aus: 220 Millionen Pfund (270 Millionen Euro) für eine gut sechs Kilometer lange Teilstrecke.

 

www.goettingen.de

www.region-frankfurt.de

www.metropoleruhr.de

www.fosterandpartners.com

 

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