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Mit dem Flugtaxi in die Zukunft

Neom – the Line heißt die saudische Stadt der Zukunft, die am Roten Meer entstehen soll. Die deutsche Firma Volocopter produziert Flugtaxis für sie.

Jennifer Wagner, 27.12.2021
In Neom sollen Flugtaxis aus Deutschland zum Einsatz kommen.
In Neom sollen Flugtaxis aus Deutschland zum Einsatz kommen.

Es hört sich zunächst an wie eine Geschichte aus der hypermodernen Zukunft: Eine nachhaltige Megacity, in der kaum Autos fahren und in der sich die Menschen stattdessen via Drohne und Hyperloop fortbewegen. Doch so weit entfernt ist diese Zukunft gar nicht. In Saudi-Arabien entsteht eine solche Modellstadt – und die nachhaltige Mobilität dort wird auch durch ein deutsches Unternehmen vorangetrieben.

Das Reallabor für zukünftige Mobilität

Die Firma Volocopter aus Baden-Württemberg wird für die geplante Stadt Neom – the Line, die am Roten Meer ensteht, Flugtaxis produzieren, die zum einen Menschen, aber auch schwere Lasten transportieren können.

Neom soll ein „Reallabor für zukünftige Mobilität“ werden, wie es heißt. Dabei spielt die vertikale Mobilität eine große Rolle. Schon vor einiger Zeit wurde die Firma Volocopter von den Stadtplanern aus Saudi-Arabien angesprochen, weil sie an den „sicheren, leisen und im Flug emissionsfreien Produkten“ interessiert waren, wie Volocopter berichtet.

Die Firma wird eine Flotte von zehn Flugtaxis – dem „VoloCity“ – für Passagiere und fünf Volodrohnen für den Gütertransport bereitstellen. Letztere sind mit 18 Rotoren bestückt und können unbemannt Güter mit einem Gewicht von bis zu 200 Kilogramm transportieren – über 40 Kilometer, völlig elektrisch angetrieben.

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Die Flugtaxis können zwei Passagiere mit Gepäck transportieren. Sie sollen nicht nur in Neom zum Einsatz kommen, sondern 2024 schon bei den Olympischen Sommerspielen in Paris. Sie kommen 35 Kilometer weit und können bis zu 110 km/h schnell fliegen – laut Volocopter ist es das „ideale on-demand Flugtaxi“ für die Innenstadt.

Die Produktpalette des Luftfahrtunternehmens ist also sowohl für Saudi-Arabien als auch für Europa interessant. Immerhin, so die Pressesprecherin, verfüge Volocopter als einziges Unternehmen über Entwicklungs- und Produktlizenzen der Europäischen Luftfahrtbehörde (EASA).

Mobilität von Grund auf mitgestalten

Volocopter und Saudi-Arabien haben für die Umsetzung der smarten Mobilität in Neom ein Joint Venture gegründet, das alleiniger Betreiber der ersten Routen in Neom sein wird. Über diese Art der Urban-Air-Mobilität (UAM) sollen auch Logistik, Notfalleinsätze und Tourismus abgewickelt werden. Vom Frühjahr 2022 an soll das Mobilitätssystem aufgebaut werden. „Die Partnerschaft und das Joint Venture mit Neom eröffnet uns neue Möglichkeiten“, so Christian Bauer, Head of Business Development bei Volocopter. „Für uns ist Neom eine einmalige Chance, ein völlig neues UAM-Ökosystem von Beginn an mitzugestalten ohne Beschränkungen einer bestehenden Infrastruktur oder vorhandener Regulierungen.“

In den nächsten zwei bis drei Jahren soll es soweit sein: Dann sollen in Neom die ersten Volocopter-Fluggeräte abheben. Dafür wird es wohl sogar eigene Landeplätze für die Flugtaxis geben. Zwar können die Fluggeräte prinzipiell überall landen, wo es eben ist – egal ob auf einem Parkhausdach oder auf einer weiten Landfläche –, aber sogenannte „Vertiports“ (zusammengesetzt aus „vertikal“ und „Port“ für Hafen) bieten schicke Landeplätze.

Weltweit im Einsatz

Volocopter konzentriert sich bei seinen Planungen aber nicht nur auf Saudi-Arabien. Auch in Südkorea ist das Unternehmen aus Baden-Württemberg aktiv. Dort gibt es Pläne Urban-Air-Mobilität in den nächsten drei Jahren zu starten.

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In Deutschland ist das Geschäft mit den Drohnen noch in der Testphase. Hier könnten Flugdrohnen aber vielleicht bald Pakete ausliefern oder Windräder inspizieren. Diese Konzepte wurden im Sommer 2021 im Hamburger Hafen ausprobiert. Die Drohnentechnologie wird auch vom Bundesverkehrsministerium gefördert, um diese innovativen Mobilitätstechnologien voran zu bringen.

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