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Deutsche Hilfe für Gaza

Lebensmittel, Wasser, medizinische Versorgung und diplomatischer Einsatz: Deutschland unterstützt die Menschen in Gaza mit umfassenden Maßnahmen.

Kim BergKim Berg, 15.08.2025
Airdrops sollen dringende Hilfe kurzfristig bereitstellen.
Airdrops sollen dringende Hilfe kurzfristig bereitstellen. © dpa

Seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 und der darauffolgenden israelischen Militäroperation ist die humanitäre Lage im Gazastreifen dramatisch. Die Bevölkerung leidet unter akuter Ernährungsunsicherheit, viele Menschen hungern, und Kinder sind besonders betroffen.  „In Gaza fehlt es in diesen Tagen vor allem an Nahrung und Medikamenten. Für viele Menschen – auch für viele Kinder – geht es ums nackte Überleben“, sagte Außenminister Johann Wadephul Anfang August. Deutschland zählt gemeinsam mit der Europäischen Union zu den größten Gebern humanitärer Hilfe in Gaza. Seit Oktober 2023 hat das Auswärtige Amt über 335 Millionen Euro für die besetzten palästinensischen Gebiete bereitgestellt, davon rund 90 Prozent für die Menschen in Gaza. 

Kampf gegen Hunger: Lebensmittel, Treibstoff und Airdrops im Einsatz

Um der Hungersnot zu begegnen, unterstützt Deutschland in enger Abstimmung mit den Vereinten Nationen und internationalen Hilfsorganisationen die Beschaffung, Einfuhr und Verteilung von zehntausenden Paletten Grundnahrungsmitteln wie Mehl, Hirse, Reis, Kichererbsen und Öl. Zudem wird Treibstoff für Großküchen und Bäckereien finanziert. Das Welternährungsprogramm (WFP) erhält dafür bis zu 86,7 Millionen Euro, das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) 65,5 Millionen Euro. 

Seit dem 1. August 2025 beteiligt sich auch die Bundeswehr an der jordanischen Operation „Solidarity Path“ mit zwei A400M-Transportflugzeugen. Drei Wochen lang werden Lebensmittel- und Medizingüter über Gaza abgeworfen. „Airdrops sind nur ein kleiner Beitrag, um das Leid der Menschen in Gaza zu lindern“, schrieb Bundeskanzler Friedrich Merz auf X. „Deshalb arbeiten wir weiter intensiv daran, Hilfe über den Landweg zu ermöglichen.“

Kliniken stützen, Trinkwasser sichern

Neben der Versorgung mit Lebensmitteln konzentriert sich die deutsche Hilfe auf den Erhalt und Ausbau grundlegender Gesundheits- und Versorgungsstrukturen. Zur Aufrechterhaltung des Betriebs der wenigen noch funktionierenden Krankenhäuser stellt Deutschland unter anderem Patientenmonitore und Defibrillatoren bereit, liefert Decken und Hygieneartikel und unterstützt ein in Gaza tätiges Feldkrankenhaus, das von einem internationalen Team mit 30 Fachkräften betrieben wird. Darüber hinaus finanziert die Bundesregierung Hilfsorganisationen wie Oxfam mit rund 5 Millionen Euro und CARE mit gut 3,3 Millionen Euro, um Anlagen zur Wasserentsalzung und -aufbereitung zu errichten und zu betreiben. Diese sorgen für sauberes Trinkwasser und ermöglichen den Aufbau öffentlicher Waschmöglichkeiten und Toiletten.

Schutz für Vertriebene: Notunterkünfte und logistische Unterstützung

Da mittlerweile 92 Prozent der Wohnungen in Gaza zerstört und viele Menschen mehrfach vertrieben wurden, stellt die Bundesregierung Notunterkünfte, Zelte und grundlegende Ausrüstung bereit, um den vielen Menschen, die ihr Zuhause verloren haben, Schutz zu bieten. Im Januar und Februar 2025 konnten während einer Waffenruhe große Mengen an Unterbringungsmaterial in den Gazastreifen gebracht werden.

Damit diese Hilfe die Menschen in Gaza überhaupt erreicht, investiert die deutsche Regierung auch in logistische Lösungen. Dazu zählen die Beschaffung von mehr als 30 Lastwagen für Hilfstransporte, die Sicherung von Hilfskorridoren über Jordanien und Ägypten sowie die enge Abstimmung mit den Vereinten Nationen und anderen Gebern, um den Zugang für humanitäre Organisationen zu erleichtern.

Deutschland koppelt Hilfe an politischen Einfluss

Begleitet wird diese praktische Unterstützung von intensiver diplomatischer Arbeit. Die Bundesregierung steht in ständigem Austausch mit Israel, internationalen Partnern und Hilfsorganisationen, um sicheren und ungehinderten Zugang nach Gaza zu ermöglichen. Außenminister Johann Wadephul macht deutlich, dass die humanitäre Lage im Gazastreifen „nicht hinnehmbar“ sei und verbessert werden müsse. Zudem hat Deutschland die Lieferung von Rüstungsgütern an Israel ausgesetzt, um den politischen Druck für humanitäre Zugeständnisse zu erhöhen. Deutschlands Engagement verbindet damit konkrete Hilfe vor Ort mit politischem Druck und internationaler Koordination – mit dem Ziel, den Menschen in Gaza schnell, umfassend und nachhaltig beizustehen. „Wir wollen das humanitäre Leiden der Zivilbevölkerung in Gaza schnellstmöglich beenden“, erklärte Merz.

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