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Syriens Kampf gegen Minen

Mit deutscher Hilfe räumen Handicap International und HALO Trust, zwei humanitäre Organisationen, verminte Gebiete. 

Kim BergKim Berg, 06.11.2025
Halo Trust arbeitet an der Beseitigung von Minen in Syrien.
Halo Trust arbeitet an der Beseitigung von Minen in Syrien. © The HALO Trust

Nach fast 14 Jahren Bürgerkrieg sind weite Teile Syriens von einer unsichtbaren Bedrohung gezeichnet: Landminen, improvisierte Sprengsätze und Blindgänger. Das Land ist eines der am stärksten kontaminiertenbetroffenen Staaten der Welt. Nach Schätzungen liegen dort zwischen 100.000 und 300.000 explosive Kampfmittelrückstände verborgen – in Wohnhäusern, auf Feldern oder an Straßen. Die Minengefahr erschwert nicht nur die Rückkehr von Binnenvertriebenen, sondern blockiert auch humanitäre Hilfe, Wiederaufbau und Entwicklung. 

Humanitäre Minenräumung in Syrien 

Deutschland gehört seit Jahren zu den wichtigsten internationalen Gebern im Bereich humanitäre Minenräumung. Zwischen 2022 und 2024 war die Bundesrepublik nach den USA der zweitgrößte bilaterale Unterstützer. Das Auswärtige Amt stellte 2024 rund 70 Millionen Euro für weltweite Minenräumprojekte bereit und arbeitet in Syrien mit Handicap International und Halo Trust zusammen.

Zusammenarbeit mir Projektpartner vor Ort  

In Nordostsyrien räumt Handicap International Minen, kartiert Gefahrenzonen und unterstützt Opfer durch medizinische, psychologische und soziale Hilfe. Vorrangig werden Schulen, Krankenhäuser und Wasseraufbereitungsanlagen gesichert. Neben der Räumung von Kampfmitteln, kümmert sich die Organisation auch um die Opfer von Minenunfällen. „Die Teams von Handicap International versorgen die Verletzten mit Physiotherapie, Rollstühlen, Gehhilfen und mit Prothesen. Zudem werden die meist stark traumatisierten Menschen psychosozial unterstützt“, erklärt Huberta von Roedern, Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Organisation. 

Handicap International arbeitet auch mit den Opfern von Minenunfällen.
Handicap International arbeitet auch mit den Opfern von Minenunfällen. © Handicap International

Halo Trust ist seit 2016 im Nordwesten und Süden des Landes aktiv. „Wir nutzen modernste Vermessungstechnologien und Drohnen und planen, den Einsatz von KI-gestütztem maschinellem Lernen zu erproben, um Räumungsprozesse auf großen Flächen zu beschleunigen“, sagt Kommunikationsleiter Paul McCann. Rund 250 lokale Mitarbeitende klären zusätzlich über Minengefahren auf – in Schulen, Gemeindezentren, Moscheen und sogar auf Feldern. So wurden bereits mehr als 700.000 Menschen erreicht.

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Ehemalige Frontlinien besonders stark vermint 

Doch die Herausforderung bleibt groß. Besonders entlang der ehemaligen Frontlinien, die sich über Hunderte Kilometer durch das Land ziehen, sind weite Gebiete noch immer stark vermint. Dort werden regelmäßig Blindgänger, Streubomben und Raketen gefunden – oft mitten in Wohngebieten oder auf Feldern.