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Energie der Zukunft

In Saudi-Arabien entsteht eine der weltweit größten Anlagen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff. Ein deutsches Unternehmen setzt das Megaprojekt um.

VerenaKernVerena Kern, 11.09.2023
In „The Line“, Teil des Städteprojekts Neom, soll grüner Wasserstoff als Energieträger dienen.
In „The Line“, Teil des Städteprojekts Neom, soll grüner Wasserstoff als Energieträger dienen. © picture alliance/abaca | Balkis Press/ABACA

Grüner Wasserstoff gilt als das Erdöl von morgen. Der saubere Energieträger spielt eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, Industrieprozesse klimafreundlich zu machen – etwa bei der Herstellung von Stahl, Zement oder Kunstdünger. Auch im Flug- und Schiffsverkehr kann grüner Wasserstoff zur Dekarbonisierung beitragen und damit helfen, die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen.

Neom soll globales Wasserstoffzentrum werden

Noch ist grüner Wasserstoff aber rar und teuer. Das dürfte sich künftig ändern, denn weltweit werden immer mehr Produktionsanlagen geplant und umgesetzt. Eines der größten Projekte entsteht derzeit in Saudi-Arabien. Dort wird am nördlichen Rand des Roten Meeres die Megacity Neom gebaut. Die Stadt vom Reißbrett, die fast die Größe Belgiens umfasst, soll zum globalen Wasserstoffzentrum werden und dem Ölstaat den Weg ins Zeitalter der erneuerbaren Energien ebnen.

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Vorgestellt hat Saudi-Arabien seine Pläne für Neom bereits 2017. Die Grundsteinlegung für die Elektrolyse-Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff fand schließlich 2022 statt. Die Anlage wird von dem Anlagenbauer Thyssenkrupp Nucera aus Dortmund im Westen von Deutschland entwickelt und gemeinsam mit Partnern hergestellt. Sie hat nach Unternehmensangaben eine Leistung von mehr als zwei Gigawatt und ist damit eine der weltweit größten Elektrolyse-Anlagen. Ein Gigawatt entspricht einer Milliarde Watt.

Die Wasserstoff-Anlage soll 2026 in Betrieb gehen

Um Wasserstoff herzustellen, wird Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten. Nutzt man dafür elektrischen Strom, spricht man von Elektrolyse. Wenn der Strom für die Elektrolyse aus erneuerbaren Energien wie Wind oder Sonne kommt, entstehen keine klimaschädlichen Treibhausgase und es handelt sich um grünen Wasserstoff.

Basis für das Neom-Großprojekt ist das von Thyssenkrupp Nucera entwickelte 20-Megawatt-Standardmodul „scalum“. „Dank seiner Skalierbarkeit werden mehrere Module für die alkalische Wasserelektrolyse zusammengeschaltet, die zusammen eine sehr hohe Leistungskapazität bieten“, erklärt eine Unternehmenssprecherin. „Diese hohe Leistung wird für die Herstellung von grünem Wasserstoff im Industriemaßstab benötigt.“ Planmäßig soll die Anlage im Jahr 2026 in Betrieb genommen werden und rund 650 Tonnen grünen Wasserstoff täglich produzieren. Auch die Umwandlung in Ammoniak ist geplant, um die grüne Energie exportieren zu können.