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Das Netzwerk gegen Corona

Es gibt kein Patentrezept zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie. Aber Deutschland kann auf drei Stärken setzen.

Martin Orth, 17.12.2020
Vorteil: Bundeskanzlerin Merkel ist Wissenschaftlerin
Vorteil: Bundeskanzlerin Merkel ist Wissenschaftlerin © picture alliance/dpa

1. Wissenschaftliche Politikberatung

Die Bundesregierung, aber auch die Länder und Kommunen, treffen ihre Entscheidungen auf Grund wissenschaftlicher Erkenntnisse. Diese kommen in Corona-Zeiten vor allem von vier Institutionen. Das Robert-Koch-Institut in Berlin beobachtet das Infektionsgeschehen und gibt täglich Fallzahlen bekannt. Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig entwickelt mit mathematischen Modellen Prognosen für den weiteren Verlauf der Pandemie. Und das Paul-Ehrlich-Institut bei Frankfurt am Main wägt bei Impfstoffen über den Nutzen und die Risiken ab und entscheidet über die Zulassung. Darüber gibt die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle der Politik Handlungsempfehlungen.

Impfstoffproduktion bei Biontech
Impfstoffproduktion bei Biontech © Biontech

2. Innovative Pharmaforschung

Deutschland verfügt über eine große Zahl forschender Pharmaunternehmen. Sie investieren jährlich mehr als 7 Milliarden Euro in die Entwicklung neuer und besserer Medikamente. Das entspricht rund 30 Millionen Euro pro Arbeitstag. Derzeit befinden sich weit über 400 Medikamente in der Entwicklung, die bis spätestens Ende 2023 eine Zulassung oder Zulassungserweiterung gegen mehr als 145 Krankheiten erhalten könnten – ein Großteil davon gegen Krebserkrankungen. Auf diesem Gebiet forschten auch Biontech in Mainz und Curevac in Tübingen, bevor sie sich erfolgreich an die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes machten. Ihre Impfstoffe basieren auf der neuartigen mRNA-Technologie und sind weltweit führend.

Glasfläschchenproduktion bei Schott
Glasfläschchenproduktion bei Schott © Schott

3. Starke industrielle Partner

Wissenschaftliche Untersuchungen und pharmazeutische Innovationen wären nicht viel wert ohne starke industrielle Partner. Bereits seit Beginn der Pandemie versorgt der Medizintechnikspezialist Dräger in Lübeck Deutschland und die Welt mit Atemschutzmasken und Beatmungsgeräten für Intensivstationen. Zahlreiche Chemie-Unternehmen wie Evonik aus Essen oder Wacker aus München springen jetzt als Zulieferer oder Auftragsfertiger für die Impfstoffe ein. Und der Mainzer Spezialglashersteller Schott produziert bereits in großen Mengen Fläschchen für den Transport des hochsensiblen Impfstoffes. Sie bestehen aus Borosilicatglas Typ 1, einem sehr reinen Glas, das speziell gehärtet und beschichtet ist, damit es zu keinerlei chemischer Reaktion mit den Impfstoffen kommt.

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