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Ideenreiche Gründerinnen

Frauen gründen vor allem Kosmetik- und Modemarken? Wir stellen euch zwei erfolgreiche Startups vor, die ganz andere Wege gehen.

Lauralie Mylène Schweiger, 15.08.2022
Vermitteln Finanzwissen: Denise Haverkamp und Teresa Wirth
Vermitteln Finanzwissen: Denise Haverkamp und Teresa Wirth © finance, baby!

Der Anteil von Gründerinnen bei Startups liegt bei nicht ganz zwölf Prozent. Im IT-Bereich sind es sogar nur sechs Prozent, klassischen Geschlechterrollen entsprechend ist ihr Anteil bei der Gründung von Unternehmen für Kosmetikprodukte und Mode deutlich höher. Dagegen setzen immer mehr Frauen ein Zeichen. Wir stellen zwei Startups vor, die andere Themen in den Fokus rücken.

Für Finanzen empowern

Denise Haverkamp und Teresa Wirth beschäftigen sich mit Finanzen, einem Thema, dem sich viele Frauen zu wenig widmen. Eine Zahl schockierte die Stuttgarter Gründerinnen besonders: „Jede fünfte Frau muss in der Rente mit weniger als 900 Euro monatlich auskommen.“ Das sei bei den Preisen in Deutschland wirklich wenig Geld. Und den beiden heute 26-Jährigen fiel auf, dass sie weder über Investieren noch Altersvorsorge besonders viel wussten. „Wir haben kein Angebot gefunden, das uns nahbar auf Augenhöhe die ganze Finanzwelt erklärt hat.“ So kamen sie auf die Idee, das Problem selbst zu lösen. Ihre App „finance, baby!“ lehrt Frauen alles über Finanzen und berät sie. „Wir ermutigen Frauen damit, ihre finanzielle Zukunft selbst in die Hand zu nehmen“, sagen die beiden.

Inklusion ins Bewusstsein rücken

Inklusion mit Daumenkinos: Laura Mohn und Maria Möller
Inklusion mit Daumenkinos: Laura Mohn und Maria Möller © talking hands

Auch die Idee von Laura Mohn und Maria Möller entstand aus persönlicher Betroffenheit. Mohns Schwester Jami hat Trisomie 21, weshalb sie früh mit Gebärdensprache in Berührung kam. Für ihre Bachelorarbeit in Kommunikationsdesign entwarf sie Daumenkinos, mit denen bereits Kleinkinder einzelne Gebärden lernen können. Die Daumenkinos ihres Startups „talking hands“ gibt es mittlerweile in vielen Kindertagesstätten. Einfach war der Weg nicht. „Uns wurde gesagt, wir sollen doch lieber einen Verein oder eine Stiftung gründen. Sobald man in die soziale Richtung geht, wird einem der Erfolg abgesprochen“, kritisiert Möller. Das müsse sich ändern, „sonst würden viele Talente niemals anfangen, sich mit sozialen Themen auseinanderzusetzen.“ Bei „talking hands“ können sich Kitas registrieren, um gespendete Daumenkinos zu bekommen. „Was beim Feedback immer durchscheint: Alle Kinder haben Spaß an Gebärden, ob sie auf sie angewiesen sind oder nicht.“

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