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Vision deutscher Weltraumbahnhof

Eine Basis für Weltraumstarts in Norddeutschland wird diskutiert – und deutsche Startups arbeiten an innovativen Raketen.

Johannes Göbel, 27.11.2020
Noch liegt in Französisch-Guyana Europas einziger Weltraumbahnhof.
Noch liegt in Französisch-Guyana Europas einziger Weltraumbahnhof. © picture alliance / abaca

Europas Weltraumbahnhof liegt in Südamerika: In Kourou in Französisch-Guyana starten die Raketen der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Dort, nahe am Äquator, ist die Geschwindigkeit der Erdrotation besonders hoch und gibt den Raketen Schwung. ESA-Chef Jan Wörner sieht aber mit der zunehmenden Entwicklung kleinerer Raketen auch Chancen für einen Weltraumbahnhof in Europa.

Welche deutschen Standorte kämen in Frage?

An der Nordseeküste könnte der Regionalflughafen Nordholz ausgebaut werden. Er diente schon einmal als möglicher Notlandeplatz für das Space Shuttle der NASA. Thomas Jarzombek, der Luft- und Raumfahrtkoordinator der Bundesregierung, hält auch eine schwimmende Plattform in der Nordsee für denkbar, von der aus kleine Raketen starten und Satelliten ins All befördern. Für den Regionalflughafen Rostock-Laage an der Ostseeküste hat eine Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) gute Grundvoraussetzungen ermittelt. Der Flughafen könnte zur Startbasis für Trägerflugzeuge werden, die Raketen oder Raumschiffe auf eine geeignete Höhe zum Luftstart ins All bringen.

Gibt es auch Raketen-Pioniere in Deutschland?

Ja, und sie greifen die Idee kleinerer Raketen auf. Mit einem Mikrolauncher-Wettbewerb fördert das Bundeswirtschaftsministerium deutsche Startups, die Wege ins All kommerziell anbieten wollen. Mikrolauncher sind kleine Trägerraketen mit einer Nutzlast von einigen hundert Kilogramm. Für die Hauptrunde des Wettbewerbs im Frühjahr 2021 haben sich drei Startups qualifiziert. HyImpulse Technologies, eine DLR-Ausgründung, setzt auf eine dreistufige Rakete mit einem Hybridantrieb aus Paraffin und Flüssigsauerstoff; die Rocket Factory Augsburg entwickelt ihr dreistufiges Trägersystem auf Basis von Flüssigsauerstoff und Kerosin. Leichter Kohlenwasserstoff bildet die Grundlage für den Antrieb der Isar Aerospace Technologies, einer Ausgründung der Technischen Universität München, die Satelliten mit einer zweistufigen Rakete ins All befördern will.

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