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Institute von Weltrang in der außeruniversitären Forschung

Vier große außeruniversitäre Forschungsorganisationen bringen in Deutschland auf außergewöhnliche Weise Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen.

22.03.2024
Fusionsanlage Wendelstein 7-X der Max-Planck-Gesellschaft
Fusionsanlage Wendelstein 7-X der Max-Planck-Gesellschaft © Max-Planck-Institut für Plasmaphysik/Jan Michael Hosan

Weltweit bekannt: die Max-Planck-Gesellschaft

Sie ist weder die größte noch die älteste Wissenschaftsorganisation in Deutschland, aber wahrscheinlich die bekannteste: Die Max-Planck-Gesellschaft gilt als das Zentrum der Grundlagenforschung für Natur-, Bio-, Geistes- und Sozialwissenschaften außerhalb der Universitäten. Ohne die Pflicht, Vorlesungen zu halten, können sich rund 6.800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an 84 Max-Planck-Instituten und Forschungseinrichtungen ganz ihrem Thema zuwenden. Standorte der Max-Planck-Gesellschaft befinden sich auch in den Niederlanden, Italien und den USA. Die als Verein eingetragene Organisation spielt in der Champions League mit den Besten der Welt. 31 Trägerinnen und Träger des Nobelpreises waren zum Zeitpunkt der Preiszuerkennung wissenschaftliche Mitglieder der Max-Planck-Gesellschaft oder ihrer Vorläuferin, der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Kein Wunder, dass die Gesellschaft als der attraktivste deutsche Arbeitgeber für Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler gilt.

Die größte Forschungsorganisation Deutschlands: die Helmholtz-Gesellschaft

Deutschlands größte Wissenschaftsorganisation mit rund 17.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und mehr als 6.000 Doktorandinnen und Doktoranden startete 1958 als lose Arbeitsgemeinschaft einiger gerade entstandener Institutionen rund um die damals als faszinierend empfundene Kernenergie. Heute besteht die Helmholtz-Gemeinschaft aus 18 unabhängigen Forschungszentren, darunter auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit allein 30 deutschen Standorten. Die Gemeinschaft soll mit ihren Arbeiten wesentlich dazu beitragen, große und drängende Fragen von Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft zu beantworten. Dabei konzentrieren sich die Helmholtz-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler auf Systeme von hoher Komplexität, die Mensch und Umwelt bestimmen. Die Themen kreisen etwa um Fragen, wie die Umwelt für künftige Generationen intakt bleiben kann oder die Entwicklung neuer Therapien für bisher unheilbare Krankheiten. 

 

Wissenstransfer in Politik und Gesellschaft: die Leibniz-Gemeinschaft

Unter dem Dach der Leibniz-Gemeinschaft versammeln sich 96 selbstständige Forschungseinrichtungen, deren Ausrichtung von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften reicht. Ein übergreifender Schwerpunkt der über 12.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler liegt im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen vielfältige Kooperationen mit den Hochschulen, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Die Leibniz-Gemeinschaft möchte für ihre Forschung weltweit die besten Köpfe gewinnen. Von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern kommen fast 30 Prozent aus dem Ausland. Zu den „Perlen“ der Organisation gehören das Deutsche Museum in München, das Institut für Astrophysik in Potsdam, das Institut für Katalyse in Rostock und das Institut für Sonnenphysik in Freiburg, aber auch das Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt am Main.

 

Patente für den Weltmarkt: die Fraunhofer-Gesellschaft

Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die weltweit führende Organisation für anwendungsorientierte Forschung. Die rund 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 1949 gegründeten Organisation entwickeln fast alles, was in naher Zukunft in Privathaushalten und Industrie Einzug halten soll. Dabei konzentriert sich die Gesellschaft zurzeit auf sieben strategische Forschungsfelder: Bioökonomie, Intelligente Medizin, Künstliche Intelligenz, Next Generation Computing, Quantentechnologien, Ressourceneffizienz und Klimatechnologien sowie Wasserstofftechnologien. Eine der herausragenden Entwicklungen der Vergangenheit war das mp3-Verfahren, mit dem Musik nur noch minimalen Speicherplatz benötigt und so das Internet erobern konnte. Mit Tochterunternehmen und Büros in zwölf europäischen, je zwei nord- und südamerikanischen, fünf asiatischen Ländern sowie in Israel und Südafrika ist die Fraunhofer-Gesellschaft global aktiv.