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Vom Neandertal-Genom bis zum WHO Hub

Deutschland wirbt um Forschende und Fachkräfte aus aller Welt. Die Regierung will mit neuen Strategien für weiteren Schwung sorgen.

16.12.2022
Der schwedische Nobelpreis-Träger Svante Pääbo forscht in Leipzig.
Der schwedische Nobelpreis-Träger Svante Pääbo forscht in Leipzig. © picture alliance/dpa

Seit 1997 arbeitet der in Schweden geborene Wissenschaftler Svante Pääbo am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig – 25 Jahre später erhält er den Nobelpreis für Medizin 2022. Als sein größter wissenschaftlicher Erfolg gilt die Entschlüsselung des Neandertaler-Genoms. „Seine Arbeiten haben unser Verständnis der Evolutionsgeschichte der modernen Menschen revolutioniert“, sagt der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Martin Stratmann.

Wissenschaft ist weltweit vernetzt, der in Leipzig forschende Schwede Pääbo ist dafür ein herausragendes Beispiel. Die Max-Planck-Gesellschaft, zu dem sein Institut zählt, ist mit bislang 30 Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträgern Deutschlands erfolgreichste Forschungsorganisation. Gute Rahmenbedingungen für exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, aber auch für Fachkräfte aus aller Welt in der Wirtschaft zu schaffen, gehört zu den zentralen Aufgaben der Politik in Deutschland.

Förderung der Spitzenforschung und eine neue Fachkräftestrategie

Die Bundesregierung hat 2022 unter anderem beschlossen, die Exzellenzstrategie weiterzuentwickeln. Dieses Förderprogramm dient dazu, die Spitzenforschung an deutschen Universitäten dauerhaft zu unterstützen und so den Wissenschaftsstandort im internationalen Wettbewerb zu stärken. Die jetzt beschlossene Weiterentwicklung führt unter anderem dazu, dass ab 2026 in der Exzellenzstrategie insgesamt 687 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung stehen.

Weltweit beachtet wird eine andere Reform, die die Bundesregierung im Oktober 2022 auf den Weg brachte: die Fachkräftestrategie. Diese sieht unter anderem vor, Fachkräften aus dem Ausland den Weg nach Deutschland zu erleichtern. „Wir brauchen jeden klugen Kopf und jede helfende Hand, um wirtschaftlich stark zu bleiben“, sagt Bundesarbeitsminister Hubertus Heil.

Engagement für globale Gesundheit

Internationale Zusammenarbeit ist in Wissenschaft und Forschung unerlässlich. Dies gilt besonders bei Fragen der globalen Gesundheit, wie in den vergangenen Jahren die Corona-Pandemie schmerzhaft gezeigt hat. Eine der weltweiten wichtigsten Konferenzen zu dem Thema fand Mitte Oktober in Berlin statt: der World Health Summit (WHS). Sichtbares Zeichen für Deutschlands Rolle bei der Bekämpfung künftiger Pandemien ist auch, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schon Ende 2021 einen Global Hub für Pandemic and Epidemic Intelligence in Berlin ansiedelte. Für den Staatsminister im Auswärtigen Amt, Tobias Lindner, steht grundsätzlich fest: „Wir müssen Vorsorge treffen und die internationale Zusammenarbeit stärken.“

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