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Mehrsprachigkeit fördern

Kinder mit internationaler Familiengeschichte können in der Schule die Muttersprache ihrer Eltern oder Großeltern lernen.  

Ulrike Scheffer , 29.05.2023
Unterricht in Französisch
Unterricht in Französisch © picture alliance/dpa

Herkunftssprachlicher Unterricht – was ist das?  

Viele Kinder in Deutschland wachsen mehrsprachig auf. Neben Deutsch sprechen sie oft eine oder sogar mehrere Sprachen, die ihre Eltern oder Großeltern als Muttersprache gelernt haben, bevor sie nach Deutschland kamen. Diese sogenannten Herkunftssprachen werden in den Familien meist weiter gepflegt. Die Kinder beherrschen sie jedoch nicht immer perfekt oder können sie nur sprechen, nicht aber schreiben. Herkunftssprachlicher Unterricht unterstützt sie dabei, ihre Kenntnisse zu verbessern. 

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Wo wird der Sprachunterricht angeboten und wie viele Schülerinnen und Schüler nutzen ihn?  

Inzwischen bieten die meisten Bundesländer herkunftssprachlichen Unterricht für die Jahrgangsstufen 1 bis 10 an, also für Kinder und Jugendliche von etwa 6 bis 16 Jahren. Die Teilnahme ist freiwillig. Das Angebot umfasst je nach Bundesland bis zu 30 Sprachen. Dazu gehören solche, die bei Familien in Deutschland recht verbreitet sind, wie Türkisch oder Arabisch. Doch auch seltenere Sprachen wie die kurdische Sprache Sorani oder das in Ghana gesprochene Twi sind dabei. Etwa 140.000 Schülerinnen und Schüler nutzen den herkunftssprachlichen Unterricht. 

Warum gibt es dieses Angebot?  

Mehrsprachigkeit ist etwas Positives. Jede Sprache, die ein junger Mensch beherrscht, stellt für ihn eine besondere Qualifikation dar. Mit dem Spracherwerb erhalten die Lernenden zudem Einblick in Traditionen, Normen und Werte des jeweiligen Kulturkreises. In einer global vernetzten Welt, in der interkulturelle Kommunikation immer wichtiger wird, ist das ein großer Vorteil. Schülerinnen und Schülern, deren Familien nur für eine begrenzte Zeit nach Deutschland kommen, etwa Geflüchtete aus der Ukraine, ermöglicht herkunftssprachlicher Unterricht außerdem, dass sie nach der Rückkehr in ihre Heimat ohne Probleme weiterlernen können. 

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