Starke Standorte: DWIH Moskau
Weltweit werben Deutsche Wissenschafts- und Innovationshäuser für die Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung.

Belastbare Beziehungen unterhält der DAAD nach Russland. Gregor Berghorn leitet in Moskau die DAAD-Außenstelle und das DWIH; die Büros befinden sich in der ehemaligen DDR-Botschaft. Auch die Ukraine-Krise lässt an die Zeit des Kalten Kriegs denken, doch Berghorn reist in diesen Tagen zu einer außergewöhnlichen Kooperation: Im südrussischen Kasan wird die erste deutsch-russische Universität eröffnet. „Das German-Russian Institute of Advanced Technologies ist sicherlich das herausragendste Beispiel, das Deutschland in Russland im Bildungsbereich setzt“, sagt Berghorn über die neue, stark anwendungsorientiert arbeitende Hochschule. Forschung für konkrete Innovationen interessieren auch die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer, die zu den insgesamt 12 DWIH-Partnerorganisationen zählt. „Der vom DWIH organisierte Austausch bringt Vorteile für die deutsche wie für die russische Seite“, sagt Berghorn. Deutsche Baufirmen profitierten beispielsweise von russischer Expertise im Umgang mit Permafrost; in der Raumfahrttechnik sei Russland nach wie vor gut aufgestellt. Umgekehrt informiert das DWIH detailliert über das deutsche Wissenschaftssystem und lädt regelmäßig deutsche Forscher von Rang ein: Nobelpreisträger Harald zur Hausen spricht in Nischni Nowgorod auf dem Symposium „Immunologie und Krebs“; Martin Faulstich, Vorsitzender des deutschen Sachverständigenrats für Umweltfragen, hält in St. Petersburg eine Vorlesung über nachhaltige Energiewirtschaft. Ebenfalls in St. Petersburg organisiert das DWIH die „4. Deutsch-Russische Woche des jungen Wissenschaftlers“. Mit Blick auf die politische Krise sagt Gregor Berghorn: „Wir dürfen die intellektuelle russische Jugend nicht als Ansprechpartner verlieren.“