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Vom Karneval bis zur Brotkultur

Das Immaterielle Kulturerbe steht für lebendige Traditionen. Lerne Bräuche, Feste und Handwerkstechniken in Deutschland kennen. 

25.10.2023
Der Karneval ist Immaterielles Kulturerbe in Deutschland.
Der Karneval ist Immaterielles Kulturerbe in Deutschland. © picture alliance/dpa

Was haben der Rheinische Karneval, die Passionsspiele Oberammergau, deutsche Brotkultur, Chormusik und Hip-Hop gemeinsam? Alle gehören zum Immateriellen Kulturerbe in Deutschland. 144 Einträge umfasst das bundesweite Verzeichnis der deutschen UNESCO-Kommission. 

Was bedeutet Immaterielles Kulturerbe? 

Es geht darum, kulturelle Traditionen zu erhalten und zu pflegen. Deutschland fördert diese unter dem Motto „Wissen. Können. Weitergeben“. Zum Kulturerbe gehören etwa Tänze, Theater und Musik, Bräuche und Feste oder traditionelle Handwerkstechniken. Die Bandbreite der Einträge ist groß: Manche sind bundesweit von Bedeutung, andere regional. 

Wie entsteht das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland? 

Zivilgesellschaftliche Gruppen, die bestimmte Traditionen oder Bräuche pflegen, können die Aufnahme beantragen. Darüber wird in einem mehrstufigen Verfahren entschieden. Eine Bewerbungsrunde findet alle zwei Jahre statt. Zu den Aufnahmekriterien gehören unter anderem eine „nachweisbare Lebendigkeit“ und die „kreative Weitergabe und Weiterentwicklung“ des Kulturerbes. 

Die Falknerei steht auf der UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes.
Die Falknerei steht auf der UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes. © picture alliance/dpa

Gibt es ein weltweites Immaterielles Kulturerbe? 

Ja, auf internationaler Ebene gibt es drei UNESCO-Listen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes. Diese drei Listen umfassen 678 Einträge aus 140 Ländern, darunter zum Beispiel der Geigenbau im italienischen Cremona, Yoga aus Indien oder den Zaouli-Tanz in Côte d’Ivoire. Deutschland ist mit sieben Einträgen vertreten: Bauhütten, Genossenschaftsidee und -praxis, Orgelbau und Orgelmusik, Falknerei, Blaudruck, Moderner Tanz und Flößerei. 

Das Bode-Museum an der Spitze der Berliner Museumsinsel
Das Bode-Museum an der Spitze der Berliner Museumsinsel © picture alliance / Daniel Kalker

Was ist der Unterschied zwischen Immateriellen Kulturerbe und Welterbe? 

Zu den UNESCO-Welterbestätten gehören ausschließlich Baudenkmäler, Stadtensembles sowie Kultur- und Naturlandschaften. Die Liste umfasst mehr als 1.000 Stätten in 168 Ländern, dazu zählen etwa das Historische Zentrum Roms, die Freiheitsstatue in New York oder der Nationalpark Serengeti in Tansania. In Deutschland gibt es 52 Welterbestätten, vom Kölner Dom über die Berliner Museumsinsel bis zum Wattenmeer.

Weitere Informationen über das Immaterielle Kulturerbe findet ihr hier. 

© www.deutschland.de