Happy Birthday, Shakespeare
Auch Deutschland feiert den großen englischen Dramatiker anlässlich seines 450. Geburtstages.
„Shakespeare“, schrieb der Dramatiker Ben Jonson, „gehört nicht einer Zeit, sondern der Ewigkeit.“ Und grenzenlos ist auch die Anhängerschaft des im April 1564 im englischen Stratford-upon-Avon geborenen Genies. In Deutschland ist Shakespeare spätestens seit der Epoche der Aufklärung Mitte des 18. Jahrhunderts von großer Bedeutung. Die Shakespeare-Rezeption trieb besondere Blüten: Während der deutschen Romantik gab es einige Vertreter, die meinten, das Werk des britischen Dichters stehe der deutschen Seele näher als der englischen. Jenseits des Ärmelkanals wird man das nicht gerne gehört haben.
Anders ist es mit der heutigen Begeisterung für den Shakespeare, der deutschlandweit gewürdigt wird. Die Wochenzeitung „Die Zeit“ nannte ihn im Frühjahr 2014 auf ihrer Titelseite und in einer Sonderbeilage „Den Größten“. Die Stücke des einzigartigen Theatermannes stehen ohnehin ganz vorne bei den Inszenierungen der deutschen Bühnen, doch im Jahr seines 450. Geburtstags kommen noch Symposien, Festivals oder Buchveröffentlichungen dazu, wie „Unser Shakespeare“ des renommierten Shakespeare-Übersetzers Frank Günther.
Ganz im Zeichen des Geburtstags steht auch das 24. Shakespeare-Festival im Globetheater im nordrhein-westfälischen Neuss. Seit 1991 steht in der Nähe von Düsseldorf, auf der Neusser Rennbahn, ein Nachbau von Shakespeares Globetheater. Hier werden jeden Sommer die Stücke des elisabethanischen Meisters zum Leben erweckt. 2014 sind dort 13 Inszenierungen aus Spanien, England, Ungarn und Deutschland zu sehen. Und die herausragende deutsche Schauspielerin Katharina Thalbach erinnert mit einer Lesung an das poetische Erbe des Dichters, der der Welt auch einzigartige Sonette schenkte. In diesem Jahr feiert auch die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft ihr Jubiläum. 1864, anlässlich des 300. Geburtstages von William Shakespeare gegründet, ist sie eine der ältesten literarischen Gesellschaften Europas. Ihre rund 2000 Mitglieder haben sich der „Pflege und Förderung Shakespeares im deutschen Sprachgebiet“ verschrieben. Die deutschen Shakespeare-Anhänger geben unter anderem ein Jahrbuch heraus, fördern Übersetzungen und Studienausgaben und laden zu den Shakespeare-Tagen ein.
