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Der April-Scherz und seine Tradition

Am 1. April halten sich die Deutschen mit spektakulären Geschichten gegenseitig zum Narren.

01.04.2017
© dpa/Karl-Josef Hildenbrand - April Fools’ Joke

Der 1. April ist ein Tag, an dem sich Gutgläubigkeit in Deutschland nicht auszahlt. Es hat sich bis heute die Tradition gehalten, an diesem Datum mit kuriosen Aufträgen oder irrwitzigen Nachrichten die Mitmenschen zu verwirren. Und schließlich viele Lacher zu ernten. Zum Aprilscherz sagt man auch: Jemanden in den April schicken. Erstmals wird diese Redensart im Jahr 1618 in Bayern erwähnt. Der Begriff Aprilscherz bürgerte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein. Zum Ursprung gibt es verschiedene Erklärungen. Schon im Volksglauben der Antike gab es angebliche Unglückstage, zu denen der 1. April zählte. Gelegentlich wird auch auf den Augsburger Reichstag von 1530 verwiesen. Dort hatten Spekulanten am 1. April Geld verloren, wurden dafür ausgelacht und das Datum damit zum „Narrenfeiertag“.

Falsche Schubert-Messe

Woher er auch kommen mag, der Aprilscherz wird traditionell auch in den Medien zelebriert. Der älteste Aprilscherz in einer Zeitung wurde am 1. April 1774 in Deutschland veröffentlicht. Ein absurder Tipp, wie man bunte Hühner züchten kann. Den wohl aufwändigsten medialen Aprilscherz leistete sich der deutschen Rundfunksenker WDR in Köln: Der Sender strahlte „die Welt-Uraufführung einer bisher unbekannten und unter abenteuerlichen Umständen entdeckten C-Dur-Messe von Franz Schubert“ aus. Die Zuhörer waren begeistert. In Wirklichkeit ging die vermeintliche Sensation auf eine Musikerwette zurück. Man habe ein musikalisches Werk verfassen wollen, das auf die Zuhörer die Wirkung eines klassisch-romantischen Meisterwerks habe, meldet der WDR kurz darauf. Franz Schubert hatte damit nichts zu tun: April, April!

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