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Green IT Cube steht für vernetze Forschung

Das „Darmstädter KI-Ökosystem“ – hier arbeiten Wirtschaft und Wissenschaft eng zusammen.  

04.04.2023
Das Innere des Darmstädter Green IT Cubes.
Das Innere des Darmstädter Green IT Cubes. © Monika Müller

Die TU Darmstadt ist führend in der deutschen KI-Forschung zur Maschinenintelligenz, etwa bei der Entwicklung von Rettungsrobotern. Die Hochschule ist Kern eines KI-Netzwerks, das nach der Stadt südlich von Frankfurt „Darmstädter KI-Ökosystem“ genannt wird.  

Warum gilt Darmstadt als ein Zentrum der KI-Forschung? 

Neben der Technischen Universität hat in Darmstadt auch das Hessische Zentrum für Künstliche Intelligenz/hessian.AI seinen Sitz, ein Zusammenschluss von 13 Universitäten und Hochschulen. Ebenfalls dort ist das Labor des Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) angesiedelt, in dem seit einem Jahr Grundlagenforschung betrieben wird. Das Bundesland Hessen fördert den Aufbau des DFKI-Labors mit sechs Millionen Euro. Seinen Sitz in der Stadt hat auch das Forschungsinstitut „Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung“ (ZEVEDI).  

Der Darmstädter Rechenwürfel Green IT Cube der Helmholtz-Gesellschaft macht seinem Namen alle Ehre.
Der Darmstädter Rechenwürfel Green IT Cube der Helmholtz-Gesellschaft macht seinem Namen alle Ehre. © Monika Müller

Was leistet der Green IT Cube? 

Der Green IT Cube ist ein riesiges, sechsstöckiges Rechenzentrum des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung der Helmholtz-Gesellschaft. Der wassergekühlte Rechenkomplex wurde für seine Nachhaltigkeit mit dem deutschen Umweltsiegel „Blauer Engel“ ausgezeichnet, er ist einer der 300 schnellsten Rechner der Welt. Die 400 Quadratmeter große dritte Etage des Rechenzentrums hat seit kurzem das KI-Innovationslabor von hessian.AI von der Helmholtz-Gesellschaft gemietet. Hier sind 79 Rechenknoten mit 632 Grafikprozessoren und einem Petabyte (1024 Terabyte) Speicherplatz in einen zwölf Tonnen schweren Superrechner verbaut. Diese Power sollen künftig Firmen und Forschungseinrichtungen nutzen können, die sonst keinen Zugang zu solch exorbitanter Rechenleistung hätten.  

Wer will den Cube nutzen? 

Schon kurz nach dem Start stehen die Interessenten Schlange. Zum Beispiel das international bekannte Startup Wingcopter, dessen Drohnen während der Covid-Pandemie in Afrika Tests und Impfstoff in entlegene Gebiete transportierten. Es benötigt die Rechenleistung, um eine KI zu trainieren, die es den Drohnen erlaubt, selbstständig über sichere Landeplätze zu entscheiden. Oder die Firma Döhler, deren Programme aus der möglichen Kombination von 8.000 Inhaltsstoffen neue Zusatzstoffe entwickeln, um den Geschmack von Lebensmitteln wie etwa Hafermilch zu verbessern. Oder die Proteineer GmbH, deren KI-Algorithmen riesige Datenmengen verarbeiten, um neue Enzyme zu entwickeln, die wiederum zur energieeffizienten Herstellung von Medikamenten verwendet werden.  

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