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Hilfe für Kulturschaffende

Viele Kreative bangen wegen der Corona-Pandemie um ihre Existenz. So hilft die Bundesregierung Kulturschaffenden über Grenzen hinweg.

Christina Iglhaut, 01.05.2020
Die Bundesregierung unterstützt Kreative im In- und Ausland.
© Farknot Architect - stock.adobe.com

Vor allem in Zeiten der Krise kann Kultur verbinden, sie kann helfen die Welt zu reflektieren oder sie für ein paar Minuten vergessen lassen. Doch wegen der Corona-Krise werden weltweit Konzerte abgesagt, bleiben Theater, Museen und Galerien geschlossen. Von Tokio bis Berlin geht es für viele Künstlerinnen und Künstler um ihre Existenz. Damit die Kreativwirtschaft erhalten bleibt und Kulturschaffende gut durch die Krise kommen, unterstützt sie die Bundesregierung in Deutschland und der Welt.

Für Kulturschaffende in Deutschland wurden Hilfen in Milliardenhöhe beschlossen, ebenso weitere Fördermaßnahmen für Solo-Selbständige und Kleinstunternehmen sowie ein vereinfachter Zugang zur Grundsicherung. Mehr Informationen findet ihr hier.

Globales Sicherheitsnetz für Kulturschaffende

Nicht nur in Deutschland setzt sich die Bundesregierung für die Kultur ein. Das AA fördert zahlreiche digitale Projekte um internationale Solidarität und kulturelle Partner-Strukturen im Ausland aufrechtzuerhalten. Es verlegt eine größtmögliche Zahl seiner Kultur-, Bildungs- und Wissenschaftsprojekte im Ausland in die zweite Jahreshälfte, damit seine Partner nicht in ihrer Existenz gefährdet werden. Der DAAD und die AvH als die weltweit tätigen Wissenschaftsorganisationen sowie das Goethe-Institut, das weltweit tätige deutsche Kulturinstitut, verlegen viele ihrer Angebote ins Netz, um Kulturschaffenden über Grenzen hinweg mehr Unterstützung zu geben. Dies soll zum Beispiel mit dem internationalen Projekt „Zeit Zuzuhören“ geschehen. Zu der Literarischen Videoreihe lädt das Goethe-Institut internationale Schriftstellerinnen und Schriftsteller ein, eine Geschichte zu erzählen – mit dabei sind zum Beispiel  T.C. Boyle aus den USA, Herta Müller aus Deutschland und Ken Follet aus Großbritannien. Auch das Übersetzungsnetzwerk Traduki bringt mit seinem Projekt „Common Ground. Literatur aus Südosteuropa“ ausgewählte Autorinnen und Autoren wie Marica Bodrožić, Ana Schnabl, Lejla Kalamujić oder Aleksandar Zograf über Facebook, Youtube und Instagram TV zusammen, die beim „Literarischen Frühstück“ über persönliche Erfahrungen und Einschätzungen und über neue Literatur aus Südosteuropa berichten. Daneben gibt es einige Literatur- und Filmfestivals, die mit Unterstützung des Auswärtigen Amts ihr eigentlich als Präsenzveranstaltung angelegtes Event nun virtuell durchführen.

Das Projekt „Danachgedanken“ sammelt hingegen Zukunftsvisionen von internationalen Kulturschaffenden und Intellektuellen.

Die aufgrund der Corona-Pandemie nichtangetretenen Stipendien der Villa Aurora in Los Angeles wurden nicht abgesagt, sondern auf das nächste Jahr verschoben, um den Künstlerinnen und Künstlern, die Möglichkeit zu geben ihren Aufenthalt in Los Angeles nachzuholen. Zusammen mit der Leibinger Stiftung, der Robert Bosch Stiftung und der Alfried Krupp von Halbach-Stiftung wurden abgebrochene oder nichtangetretene Fellowships im Thomas Mann House ebenfalls auf das nächste Jahr verschoben.

Auslandsschulen unterrichten online

Auch viele Deutsche Auslandsschulen unterrichten ihre Schüler bereits online. Um einen nachhaltigen Innovationsschub zu ermöglichen, bieten wir zusammen mit dem Hasso-Plattner-Instituteine Schul-Cloud für alle DAS an. Sie schafft eine umfassende IT-Infrastruktur für eine große Anzahl an Schulen und erleichtert den fächerverbindenden Unterricht und die Kommunikation. Schulische und außerschulische Lernwelten werden besser miteinander vernetzt. Vor allem wird sie dazu beitragen, den Unterricht auch in Krisenzeiten wie diesen zu gewährleisten und so dabei helfen, den Lern- und Prüfungserfolg der Schüler*innen an allen DAS zu sichern. Das mehrstufige Projekt hat bereits Anfang April begonnen und verfährt nach der Devise: Je dringender benötigt, umso eher wird die Cloud einer DAS zur Verfügung gestellt.

Webtoons und digitale Kulturplattformen

Vor Kurzem startete Das Goethe-Institut außerdem die digitale Plattform kulturama.digital. Dort können Künstlerinnen und Künstler aller Sparten ihre Veranstaltung einem internationalen Publikum präsentieren: ob ein Konzert in einem Berliner Wohnzimmer, ein virtueller Ausstellungsrundgang in New York oder eine Online Film Labor aus den Philippinen. Zuschauerinnen und Zuschauer können spenden und ihren Lieblingsact so finanziell unterstützen.

Neben weltweit ausgerichteten Projekten gibt es aber auch eine große Bandbreite an Aktivitäten der Goethe-Institute in einzelnen Ländern: zum Beispiel Online-Hauskonzerte in Hongkong oder eine Webtoon-Comicserie mit koreanischen und deutschen Zeichnerinnen und Zeichnern.

Gemeinsam mit der S.Fischer Stiftung organisiert VATMH e.V. einen virtuellen transatlantischen Austausch zu Thomas Manns Buch „Mario und der Zauberer“. Unter dem Hastag #mutuallyMann moderiert und diskutiert ein Moderatorenteam aus Deutschland und den USA mit den virtuellen Publikum die gemeinsam gelesenen Abschnitte des Buches.

https://kulturama.goethe.de/

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