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Mit Bagels durch die Krise

Die Pandemie trifft viele Gastronomen besonders hart. Wie sie es bisher trotzdem erfolgreich durch die Krise geschafft hat, erzählt uns die Berlinerin Laurel Kratochvila.

Kim Berg, 21.01.2021
 Laurel möchte jüdisch-amerikanische Spezialitäten verbreiten.
Laurel möchte jüdisch-amerikanische Spezialitäten verbreiten. © privat

Seit 2013 betreibt Laurel Kratochvila den Laden „Fine Bagels“ in Berlin. Ihre Mission: authentische New-York-Bagels in Deutschland zu etablieren. Zusätzlich betreibt ihr Mann Roman eine Buchhandlung, die an Laurels Laden angegliedert ist. Gemeinsam haben sie eine Strategie entwickelt, um es durch die Krise zu schaffen – mit einem Online-Buch- und Bagel-Versand.

 Laurel und ihr Mann Roman vor dem Buch- und Bagelladen.
Laurel und ihr Mann Roman vor dem Buch- und Bagelladen. © privat

Laurel, wie sieht dein Alltag während der Pandemie aus?
Eigentlich ziemlich genau so aus wie vor der Pandemie. Unser Bagel- und Buchladen ist auch weiterhin zur Abholung geöffnet. Zusätzlich bieten wir in der Krise auch einen Lieferservice innerhalb Berlins an. Ich habe wirklich tolle Stammkunden, die regelmäßig vorbeikommen und etwas „to go“  kaufen. Uns gibt es schon seit einigen Jahren. Diese Bekanntheit hilft uns auf jeden Fall in der Krise.

Die Pandemie hat uns den Tritt gegeben, den wir gebraucht haben, um unseren Buchverkauf auch online anzubieten.
Laurel Kratochvila

Gab es zu Beginn der Pandemie Probleme?
Unser größtes Problem war der Aufbau eines Lieferservices, um die fehlenden Einnahmen durch die Schließung der Läden auszugleichen. Wir mussten überlegen, wie wir einen Lieferservice und einen Take-Away aufbauen, ohne unsere Kunden und Mitarbeiter zu gefährden. Deshalb haben wir in unserem Laden Schutzschilder aufgestellt, eine Maskenpflicht eingeführt und Sanitärstationen eingerichtet.

Welche Ideen habt ihr entwickelt, um besser durch die Krise zu kommen?
Wir haben unsere Speisekarte verkleinert, um sie für Take-Away-Kunden übersichtlicher zu gestalten. Zusätzlich haben wir – wie gesagt – einen Lieferservice eröffnet und unseren gesamten Buchbestand online gestellt. Heute bekommen wir mehr Bestellungen, als wir bearbeiten können.

Vor der Pandemie schmökerten die Kunden beim Bagel essen in den Büchern der angrenzenden Buchhandlung.
Vor der Pandemie schmökerten die Kunden beim Bagel essen in den Büchern der angrenzenden Buchhandlung. © privat

Hat die Krise euch also durchaus eher Chancen eröffnet?
Die Pandemie hat uns den Tritt gegeben, den wir gebraucht haben, um unseren Buchverkauf auch endlich online anzubieten. Darüber haben wir schon seit Jahren nachgedacht. Mittlerweile bestellen Menschen aus ganz Deutschland bei uns Bücher.

Welche Wünsche und Hoffnungen hast du für die Zukunft?
Ich hoffe, dass sich das Gastrogewerbe und der Einzelhandel nach der Krise wieder vollständig erholen.

© www.deutschland.de

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