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Grenzenloses Engagement

Viele junge Deutsche leisten nach der Schule Freiwilligendienst im Ausland. Drei von ihnen berichten von ihren Erfahrungen in Indien, Usbekistan und Frankreich.

Jasmin Siebert, 07.08.2019
Anna Bartholomäi ist mit Weltwärts nach Hyderabad in Indien gegangen.
Anna Bartholomäi ist mit Weltwärts nach Hyderabad in Indien gegangen. © privat

Nach der Schule gleich in die Ausbildung oder an die Uni? Das geht vielen jungen Leuten zu schnell. Stattdessen engagieren sie sich als Freiwillige im Ausland. Drei Deutsche blicken zurück.

In Paris Jiddisch lernen

„Ich war die erste Freiwillige im Pariser Haus der jiddischen Kultur und wurde sehr herzlich aufgenommen. Meine Eltern kommen aus Vietnam, ich war auf einer katholischen Schule und hatte vorher keinen Kontakt zum Judentum. Umso spannender ist es für mich, die jiddische Kultur kennenzulernen. Ich verschicke Pakete, sortiere Bücher, helfe bei Veranstaltungen, bediene am Tresen und arbeite hier und da mit. Im Maison hatte ich schon viele inspirierende Begegnungen.“

In Samarkand Improtheater spielen

„In Usbekistan landete ich zufällig. Dort helfe ich beim Deutschunterricht und organisiere Freizeitangebote. Das passt sehr gut, da ich überlege, Lehrer zu werden. Mit den Schülerinnen und Schülern spiele ich Improvisationstheater und lade sie in meine Wohnung ein, um über Atomkraft und andere heikle politische Themen zu diskutieren. Dabei lerne ich interessante neue Perspektiven kennen. Ich habe hier zum ersten Mal eine eigene Wohnung. Mit meinem Vermieter habe ich auf dem Basar Möbel gekauft und schon bald luden mich die Nachbarn zum Essen ein.“

In Hyderabad Newsletter verfassen

„Mein erster Besuch in einem Dorf war überwältigend: auf dem Boden schlafen, Wasser vom Brunnen holen, übergroße Gastfreundschaft. Ich entwickele einen Newsletter für Kinder, die weit entfernt von ihren Familien in Hostels leben. Es geht darum, traditionelles Wissen und die Stammesidentität zu bewahren. Wir kartieren auch seltene Pflanzen, um zu zeigen, dass das Land schützenswert ist. In diesem Jahr bin ich radikaler geworden, was den Umweltschutz anbelangt: Ich habe mitgeholfen, Reden für Fridays for Future zu schreiben. Bald studiere ich Internationale Beziehungen und möchte eine Upcycling-Gruppe gründen.“

© www.deutschland.de

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