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Neue Wege des Erinnerns

Gemeinsames Erinnern zur Reichspogromnacht ist aktuell fast nur digital möglich. Meron Mendel über neue Wege des Gedenkens.

Christina Iglhaut, 06.11.2020
Der israelische Pädagoge ist Direktor der Bildungsstätte Anne Frank.
Der israelische Pädagoge ist Direktor der Bildungsstätte Anne Frank.

Jugendliche ernst nehmen, ihnen auf Augenhöhe begegnen, ins Gespräch kommen – so schaffen wir es laut Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt, auch in Corona-Zeiten die Erinnerungen an die NS-Zeit aufrechtzuerhalten.

Herr Mendel, besteht die Gefahr, dass Gedenktage wie heute zur Reichspogromnacht wegen der Corona-Pandemie in den Hintergrund rücken?
Es ist verständlich und völlig normal, dass in der aktuellen Krisensituation viele Menschen eher an die Gegenwart und ihre Probleme denken. Wir müssen aber heute mehr denn je aufzeigen, warum das Gedenken an historisches Unrecht eine Relevanz hat für unser Zusammenleben hier und heute. Ob das in Präsenzveranstaltungen oder digital geschieht, ist zweitrangig.

In Corona-Zeiten haben wir zum Beispiel digitale Gespräche mit Zeitzeugen auf unserem Youtube-Kanal gestreamt.
Meron Mendel

Wie wichtig ist aber generell die Möglichkeit des digitalen Erinnerns?
Schon vor Beginn der Corona-Pandemie prägte die digitale Welt das Bewusstsein der jungen Generation sehr stark. Deshalb entwickeln wir in der Bildungsstätte Anne Frank bereits seit längerer Zeit Konzepte, um Inhalte der historisch-politischen Bildung auch digital zu vermitteln. In Corona-Zeiten haben wir zum Beispiel digitale Gespräche mit den Zeitzeugen Zvi Cohen und Eva Szepesi auf unserem YouTube-Kanal gestreamt.

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Kann man so also die jungen Generation aufklären?
In unserer Jugendbildungsarbeit verfolgen wir weniger den Ansatz, junge Menschen aufzuklären, als vielmehr sie mit ihren Erfahrungen, ihrem Wissen und ihren Ideen ernst zu nehmen. Deshalb werden unsere Workshops mit Jugendlichen stets von unseren Demokratietrainern und -trainerinnen durchgeführt  – das sind junge Erwachsene, die selbst erst vor kurzem die Schule beendet und eine Ausbildung oder ein Studium begonnen haben. Sie können den Jugendlichen auf Augenhöhe begegnen. Sie sprechen mit den Jugendlichen über Rassismus und Antisemitismus und bestärken sie darin, dass ihre eigene Haltung dazu, ihre Ideen für unsere Gesellschaft wichtig sind. Dass ihre Stimme zählt.

Macht mit uns eine Tour durch das Lernlabour der Bildungsstätte Anne Frank. Hier geht’s zur Story.

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