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„Das Vertrauen der Bevölkerung gewinnen“

Temperaturen bis 50 Grad und latente Gefahr: Sandra Muth war drei Monate für die UN mit der Bundeswehr in Mali.

07.10.2019
Bundeswehreinsatz in Mali
© dpa

„Ich war von März bis Juli 2019 als stellvertretende Kompaniechefin in Mali und habe das Gefühl, dass wir das Vertrauen der Bevölkerung gewinnen konnten. Die Aufgabe meiner Einheit im Rahmen der Stabilisierungsmission MINUSMA ist es, durch unsere Präsenz die Sicherheit unseres Camps in Gao, Mali, zu erhöhen. Gleichzeitig tragen wir damit auch dazu bei, zusammen mit den anderen UN-Truppen, die Sicherheit der Bevölkerung zu verbessern. Unterwegs sprechen wir viel mit den Menschen und gewinnen dabei ihr Vertrauen. Wir führen Patrouillen in der Umgebung von Gao durch.

Hauptmann Sandra Muth in Gao.
Hauptmann Sandra Muth in Gao. © Bundeswehr

Ganz wichtig ist dabei, dass wir unberechenbar bleiben. Deswegen ist im Bundeswehr-Camp im Norden von Mali kein Tag wie der andere. Nach einer Fußpatrouille fahren wir wieder zurück nach Gao und steigen dort erneut aus. Einige von uns patrouillieren zu Fuß durch die Stadt – nicht selten bei Temperaturen von mehr als 50 Grad Celsius. Mit all der Ausrüstung ist das körperlich fordernd und meine Kameraden und ich waren froh, dass wir dafür fit genug waren.

Wir sprechen viel mit den Menschen und gewinnen dabei ihr Vertrauen.
Hauptmann Sandra Muth

Zu Anfang waren die Menschen noch sehr zurückhaltend. Aber nach und nach kamen sie auch immer mehr von sich aus auf uns zu, um mit uns zu sprechen, so zum Beispiel, wenn in den Schulen Material fehlte. Auf diese Weise bekamen wir ein gutes Bild von der Stimmung in der Bevölkerung. Die Menschen haben uns zu verstehen gegeben, dass sie sich durch uns sicherer fühlen. Frauen und kleine Kinder haben gewunken, wenn wir kamen, haben unsere Hände genommen und sind gemeinsam ein Stück mit uns durch die Stadt gelaufen. Sie waren sehr dankbar. Brenzlig ist es in meiner Zeit in Mali nie geworden.

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In solchen Auslandseinsätzen der Bundeswehr merke ich, dass wir in den Einsatzländern eine sinnvolle Arbeit leisten. Deswegen musste ich auch nicht lange überlegen, ob ich nach Mali gehe. Als klar war, dass meine Kompanie ein halbes Jahr lang für den Einsatz in Mali vorgesehen ist, habe ich mich gleich in die Liste eingetragen.

Wir Soldatinnen und Soldaten sind ja wie eine große Familie, da will man gerade auch im Auslandseinsatz dabei sein. Für meine Eltern und meine Geschwister hingegen war das natürlich erst einmal nicht so schön, aber ich denke, das ist in jeder Familie so, wenn ein Mitglied für einige Zeit ins Ausland geht. Im Camp gibt es über die kostenlose Betreuungskommunikation der Bundeswehr die Möglichkeit, mit der Familie zu Hause zu telefonieren oder im Internet mit den Lieben zu chatten. Selbstverständlich gibt es auch die vertraute Feldpost, mit der Briefe und Päckchen etwa eine Woche unterwegs sind. Da lassen sich sogar einige Leckereien aus der Heimat schicken. Wenn die Päckchen dann im Camp eintreffen, ist das ein bisschen wie Weihnachten.“

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