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Kämpfen für das 1,5-Grad-Ziel

Rund 200 Staaten suchen bei der Weltklimakonferenz nach Wegen für mehr Klimaschutz. Deutschland kommt eine Schlüsselrolle zu.

Carsten Hauptmeier, 29.10.2021
Klares Ziel: Die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzen.
Klares Ziel: Die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzen. © pa/NurPhoto

Hitzewellen und Dürren, Stürme und Überschwemmungen: Die Folgen des Klimawandels sind weltweit längst spürbar, entsprechend groß ist der Handlungsdruck auf die Regierungen. Wir erklären, worum es bei der Weltklimakonferenz COP26 geht und welche Ziele Deutschland und die Europäische Union beim Klimaschutz verfolgen:

Was wird auf der Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow verhandelt?

Rund 200 Staaten ringen auf der der UN-Klimakonferenz darum, wie die Erderwärmung gebremst werden kann. Die 26. Auflage der Konferenz findet im November 2021 im schottischen Glasgow statt. Die sogenannte COP26 sollte eigentlich schon 2020 laufen, wurde aber wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben. COP steht für Conference of the parties, gemeint sind damit die Vertragsparteien. Das Augenmerk richtet sich in Glasgow wie bei den vorherigen Treffen besonders auf die großen Treibhausgasproduzenten China, die USA und die Europäische Union.

Grundlage der Verhandlungen ist das Pariser Klimaschutzabkommen von 2015. Damals beschloss die Staatengemeinschaft, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius und möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. In Glasgow geht es darum, wie dieses Ziel konkret erreicht werden kann. Debattiert wird auch darüber, wie die Industrieländer ihre Zusage umsetzen, den vom Klimawandel oft besonders stark betroffenen ärmeren Länder jährlich 100 Milliarden Dollar für Klimaschutz zur Verfügung zu stellen.

Wie sehen die Klimapläne Deutschlands und der EU aus?

Die Bundesregierung verschärfte 2021 Deutschlands Klimaschutzgesetz. Die Ziele sind nun ehrgeiziger als zuvor: Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen um 65 Prozent gegenüber 1990 sinken, bis 2045 soll Treibhausgasneutralität erreicht werden. Der Green Deal der EU sieht vor, dass Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent wird. Wie diese Ziele erreicht werden können, wird in Deutschland und auch auf europäischer Ebene intensiv diskutiert.

Warum ist dieses Jahrzehnt für den Klimaschutz entscheidend?

Die kommenden Jahre gelten als entscheidend dafür, ob die Folgen des Klimawandels noch in Grenzen gehalten werden können. Noch reichen die Anstrengungen nicht aus. „Wir sind noch nicht einmal in der Nähe, wo die Wissenschaft sagt, dass wir sein sollten“, erklärte die Chefin des UN-Klimasekretariats Patricia Espinosa kurz vor der Weltklimakonferenz in Glasgow. Und sie warnte eindringlich: „Die Temperatur-Ziele zu verfehlen, wird zu einer destabilisierten Welt und endlosem Leiden führen, besonders bei denjenigen, die am wenigsten zu den Treibhausgasemissionen in der Erdatmosphäre beigetragen haben.“

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