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Gemeinsam für Klimaschutz

Drei Präsidentschaften für das Klima: Das ist das Motto des Projekts Three4Climate. Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr hier.

Kim Berg, 16.07.2020
 Klimaschutz fängt oft schon in der Schule an.
Klimaschutz fängt oft schon in der Schule an. © picture alliance/dpa

„Think European – Act Local“ ist das Motto des Projektes „Three4Climate – Drei Präsidentschaften für das Klima“. Sechs Schulen, sechs Gemeinden (Bielefeld und Radolfzell in Deutschland, Braga und Loulé in Portugal, Maribor und Kranj in Slowenien) und fünf Organisationen aus Deutschland, Portugal und Slowenien, den drei Ländern der EU-Triopräsidentschaft, machen mit. Auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene wollen sie gemeinsam Ideen entwickeln, um die EU-Klimaziele umzusetzen. Dafür stehen die unterschiedlichen Akteure in ständigem Austausch miteinander. Wir haben drei von ihnen zu dem Projekt befragt:

Martin Staab

Oberbürgermeister der Gemeinde Radolfzell/Deutschland

Martin Staab

„Radolfzell engagiert sich seit langem auf vielfältige Weise für den Klimaschutz. Da wäre zum Beispiel das Solardorf Liggeringen, das für über 100 Haushalte Wärme produziert, oder das 10.000 Bäume-Programm, bei dem wir in und um Radolfzell 10.000 neue Bäume anpflanzen. Als wir von dem Projekt Three4Climate erfahren haben, waren wir deshalb begeistert. Unsere Erfahrungen und Erfolgsrezepte teilen wir gerne mit anderen Städten. Wir freuen uns aber auch auf neue Impulse und  Ideen, die wir durch die Zusammenarbeit mit den Partnergemeinden und Schulen aus Portugal und Slowenien erhalten.

Für das ambitionierte Ziel der Klimaneutralität bis 2050 braucht es tragfähige Konzepte und neue Strategien – besonders in den Bereichen Mobilität, Gebäudesanierung, erneuerbare Energien und nachhaltige Flächenentwicklung. Aber es ist auch das Engagement jedes Einzelnen gefragt. Mit dem Projekt Three4Climate haben die beteiligten Städte die Möglichkeit, sich über ihre Erfahrungen auszutauschen und so schneller und wahrscheinlich auch leichter neue Projekte zu initiieren. Gleichzeitig kann der persönliche Austausch die Menschen weiter motivieren, sich des Themas anzunehmen.“

Vlasta Krmelj

Leiterin des Unternehmens Local Energy Agency of Podravje/Slowenien

Vlasta Krmelj

„Gemeinsam möchten wir zeigen, dass die EU-Ratspräsidentschaft nicht nur auf Länderebene stattfindet, sondern auch auf regionaler. Nur in Zusammenarbeit der regionalen, nationalen und europäischen Ebene können wir nachhaltige Entwicklungen auch langfristig in der Gesellschaft und Wirtschaft etablieren.

Three4Climate

Three4Climate soll den Weg für eine langfristige Zusammenarbeit zwischen Organisationen, Städten, Schulen und Ministerien ebnen. Nur gemeinsam können wir den Green Deal umsetzen. Ohne die Einbeziehung aller gesellschaftlichen Akteure ist eine nachhaltige Entwicklung fast unmöglich. Mit dem Projekt starten wir deshalb zwar mit kleinen Schritten, aber gemeinsam werden wir sehr weit kommen.“

Goreti Franzky

Lehrerin an der Escola Básica Professor Sebastião PiresTeixeira/Portugal

 Goreti Franzky (Mitte) mit ihren Kolleginnen Ana Couto (li) und Cristina Faísca (re).
Goreti Franzky (Mitte) mit ihren Kolleginnen Ana Couto (li) und Cristina Faísca

„Wir glauben, dass die Schule eine sehr wichtige Rolle in der mentalen Entwicklung eines Kindes einnimmt. Während des Projekts arbeiten wir mit Schulen aus Deutschland und Slowenien, sowie Gemeinden und Umweltministerien aus den drei Ländern zusammen. Unsere Aufgabe ist es, andere Schulen an der Algarve über die Vorteile grüner Energie zu informieren – sowohl aus ökologischer als auch aus wirtschaftlicher Perspektive.

Wir glauben, dass der Green Deal nur dann umgesetzt werden kann, wenn die Bevölkerung sich der Vorteile einer emissionsfreien Zukunft bewusst ist. Dafür müssen wir sowohl unsere Energie- als auch unsere Konsumgewohnheiten ändern. Schulen können dabei helfen, den Prozess schneller und effektiver zu gestalten, indem sie Beispiele vorleben. Wenn Kinder die Vor-und Nachteile bestimmter Verhaltensweisen erlernen, verbreiten sie diese auch in ihren Familien und dem Freundeskreis. Auf Dauer bewirken diese kleinen Veränderungen dann etwas Großes, denn 2050 sind diese Kinder erwachsen und können dann die Umweltpolitik aktiv gestalten.“

© www.deutschland.de

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