Mit Anerkennung zum Aufstieg
Die Anerkennung ausländischer Abschlüsse eröffnet internationalen Fachkräften in Deutschland zahlreiche Möglichkeiten. Hier erfahrt ihr alles Wichtige dazu.

Wenn Shorn Carter die Abdeckung eines Verteilerkastens öffnet, greift er geübt zu Schraubendreher und Prüfgerät. Für ihn ist jeder Handgriff längst Routine – und zugleich Erfüllung eines Traums. Der 51-Jährige wuchs in der Karibik auf, seine Ausbildung im Bereich Elektronik führte ihn nach England. Heute arbeitet er als Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik in Deutschland. Dass er als Fachkraft in Deutschland beschäftigt ist, verdankt er der Anerkennung seines ausländischen Berufsabschlusses. Fachkräfte profitieren in Deutschland unter anderem von attraktiven Gehältern, guten Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie langfristigen Aufenthalts- und Integrationsperspektiven.
Anerkennung der ausländischen Berufsausbildung
Shorn Carter startete seine Karriere in Deutschland zunächst als Fitnesstrainer. Dann erfuhr er, dass er seine eigentliche Ausbildung als Elektroniker anerkennen lassen kann. Bei einem Elektrounternehmen nahm er zunächst eine Stelle als Hilfskraft an und bereitete seinen Antrag auf Anerkennung vor. Für die volle Anerkennung fehlten ihm Kenntnisse über deutsche Regelungen und Verordnungen im Bereich Elektronik, die er in einer betrieblichen Anpassungsqualifizierung nachholen konnte. Er erhielt die volle Anerkennung seiner Berufsausbildung und konnte von nun an als Fachkraft arbeiten.
Durch die Anerkennung habe ich viel mehr Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt und verdiene auch deutlich besser.
Die berufliche Anerkennung bedeutet, dass eine im Ausland erworbene Berufsqualifikation mit einer deutschen rechtlich gleichgestellt wird. In Deutschland gibt es sogenannte reglementierte und nicht reglementierte Berufe. Wer in Deutschland in einem reglementierten Beruf – wie zum Beispiel Arzt oder Lehrer – arbeiten möchte, benötigt die formale Anerkennung seiner Qualifikation durch ein Anerkennungsverfahren. Für reglementierte Berufe ist die Anerkennung verpflichtend, für nicht reglementierte Berufe von Vorteil. Alle wichtigen Informationen bietet das Anerkennungsportal der Bundesregierung.
Für Shorn Carter hat sich das Anerkennungsverfahren gelohnt: „Durch die Anerkennung habe ich viel mehr Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt und verdiene auch deutlich besser. Ich möchte gerne in Deutschland bleiben und irgendwann meinen Meister machen.“