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Hier wird fairer Handel gelebt

Fair und nachhaltig: Warum ein kleiner Urlaubsort an der Nordseeküste eine Hauptstadt des fairen Handels ist. 

AutorinSabine Giehle, 08.11.2023
Stadtwetten, Schokolade, App: So fördert Sankt Peter-Ording fairen Handel.
Stadtwetten, Schokolade, App: So fördert Sankt Peter-Ording fairen Handel. © pictureAlliance/dpa

Der kleine Ort an der Westspitze der Halbinsel Eiderstedt ist an drei Seiten von der Nordsee umschlungen. Ein 350 Hektar großer Kiefernwald durchzieht die langgestreckte Gemeinde. Das alles ist Teil des Nationalparks und UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer. Kein Wunder also, dass Sankt Peter-Ording ein beliebter Urlaubsort in Deutschland ist. Doch das kleine Seebad ist noch mehr, es ist seit 2023 auch eine „Hauptstadt des Fairen Handels“. Um diesen Titel zu erhalten, musste die Gemeinde die Jury von Engagement Global überzeugen. 

Orientierung an den 17 SDGs 

Sankt Peter-Ording ist schon seit 2022 eine „Global Nachhaltige Kommune“, die sich bei ihrer Ortsentwicklung eng an den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs) der Vereinten Nationen orientiert. Denn „global betrachtet bedeutet Nachhaltigkeit zum Beispiel auch fairen Handel, also sich für faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen einzusetzen“, so die Stadt. 

Und diese Einsicht lebt die Gemeinde mit 4.000 Einwohnerinnen und Einwohnern: Sie hat Hotels, Gastronomie und Einzelhandel eingebunden beim fairen Handel. Damit deren Angebote auch gefunden werden, gibt es die „Fairfinder App”. Für Aufmerksamkeit sorgen Aktionen wie die populäre „Stadtwette“ mit dem Bürgermeister zu Fair-Trade-Themen. Außerdem entwickelte die Gemeinde in Kooperation mit Lebensmittelrettern eine eigene Schokolade.  

Auch Ingelheim und München ausgezeichnet 

Kommunen spielen eine wichtige Rolle beim Thema Nachhaltigkeit und setzen sich mit ihren Partnern aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft für fairen Handel und faire Beschaffung ein. Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global belohnt dieses Engagement alle zwei Jahre mit dem Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“. Der Wettbewerb wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt. Im Jahr 2023 wurden drei „Hauptstädte des Fairen Handels" ausgezeichnet: Sankt Peter-Ording, Ingelheim und München.