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Wirtschaft und Menschenrechte

Mit einem Nationalen Aktionsplan nimmt Deutschland Unternehmen in die Verantwortung. Einige Firmen setzen sich bereits vorbildlich für den Schutz der Menschenrechte ein.

Martin Orth, 18.06.2019
Gute Arbeitsbedingungen: Moderne Textilfabrik in Addis Abeba
Gute Arbeitsbedingungen: Moderne Textilfabrik in Addis Abeba © picture alliance/Kay Nietfeld/dpa

Mit dem Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) sollen bis zum Jahr 2020 mindestens die Hälfte aller Unternehmen in Deutschland mit mehr als 500 Beschäftigten die Menschenrechte entlang ihrer Liefer- und Wertschöpfungsketten achten. Diese Gruppe umfasst rund 7.100 Unternehmen.

Wie ist der Stand der Umsetzung?
 

In einer ersten Phase ist eine Gruppe von 30 Unternehmen interviewt worden, die einen Querschnitt der deutschen Wirtschaft bilden. Aus den Erkenntnissen wird ein Fragebogen für die erste große Unternehmensbefragung 2019 erstellt. 

Was machen andere Länder?
 

Bis jetzt haben 23 EU- und EFTA-Staaten einen Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte verabschiedet, in weiteren Ländern wird ebenfalls ein Aktionsplan entwickelt. Auch Staaten außerhalb Europas, wie zum Beispiel die USA, Chile und Kenia haben einen Aktionsplan veröffentlicht oder sind auf dem Weg dorthin.

Welche Best-Practice-Beispiele gibt es in Deutschland?
 

Einige Unternehmen gehen bereits mit gutem Beispiel voran.

Der Konsumgüterhersteller Henkel hat sich schon im Jahr 2000 mit der Einführung des Code of Conduct und 2003 mit dem Beitritt zum Global Compact der Vereinten Nationen dazu verpflichtet, die international anerkannten Menschenrechte entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu achten.   

Der Textilhändler KiK hat sich aktiv an der Diskussion zur Ausgestaltung des NAP beteiligt und 2017 seine Richtlinie für Menschenrechte veröffentlicht. Darin verpflichtet sich das Unternehmen, die Menschrechte in seinen Geschäftsprozessen zu wahren, zu fördern und an der Beseitigung von Menschenrechtsverletzungen mitzuwirken.

Der Automobilhersteller Daimler hat 2018 das Human Rights Respect System eingeführt, um Menschenrechtsverletzungen frühzeitig und wirksam entgegen treten zu können. Dies bezieht mehrere zehntausend Lieferanten und noch mehr Sublieferanten ein.
 

© www.deutschland.de

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