Roboter für die Marsmission
Höhlen auf dem Mars könnten Hinweise auf Leben enthalten. Um sie künftig zu erkunden, testet das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt einen neuen Rover.

Forschende vermuten auf dem Mars große Lavahöhlen, in denen sich Spuren von Leben befinden könnten: „Unter der Oberfläche sind sie vor Umwelteinflüssen geschützt“, erklärt Dr. Roy Lichtenheldt, Projektleiter beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Gemeinsam mit seinem Team arbeitet er an dem sogenannten Scout Rover – einem Roboter, der sich autonom durch außerirdische Höhlen bewegen und sie erkunden soll. Es handelt sich um ein äußerst anspruchsvolles Terrain, in dem mobile Roboter bislang nur selten zum Einsatz kommen. „Wir müssen mit plötzlichen Hindernissen rechnen wie Engstellen oder hohen Stufen. Daher haben wir den Rover so ausgelegt, dass er auch Stürze problemlos übersteht“, so Lichtenheldt.
Wo wird der Scout Rover getestet?
Bevor der Rover auf eine tatsächliche Mission im Weltraum geschickt wird, wird er in irdischen Höhlen ausgiebig getestet und stetig weiterentwickelt. Nach Tests in bayerischen Höhlen fanden 2024 Einsatzsimulationen auf Lanzarote in einer natürlichen Lavahöhle statt. Das Setting war für das Team um Roy Lichtenberg besonders interessant: „Lavatubes, also Höhlen, die sich in abkühlenden Lavaflüssen bilden, existieren auf Mars und Mond ebenfalls. Planetenwissenschaftler gehen davon aus, dass die Gegebenheiten auf Mars und Mond ähnlich denen auf der Erde sind.“ Damit sind sie eine ideale Testumgebung. Anfang der 2030er-Jahre soll der Rover missionsbereit sein und sich auf den Weg zum Mars machen.
Ist der Einsatz des Scout Rover auch auf der Erde sinnvoll?
Auch auf der Erde soll der Scout Rover ein nützlicher Helfer sein: Er soll beim Katastrophenschutz zum Einsatz kommen und beispielsweise Vermisste finden oder Waldbrandherde untersuchen. Bis der Rover sein volles Potenzial entfalten kann, freut sich Projektleiter Lichtenheldt über positive Zwischenergebnisse: „Ein ganz besonderer Erfolgsmoment war, als der Scout zum ersten Mal völlig autonom in einer Höhle gefahren ist und seinen Weg gefunden hat. Das war eine beeindruckende Leistung des Teams.“