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Einen Perspektivwechsel ermöglichen

Das „Journalists Network“ bringt Medienschaffende aus der ganzen Welt zusammen. Vorstandsvorsitzende Lea Sahay über die Idee dahinter.

Interview: Helen Sibum, 22.10.2021
Presse
© dpa

Frau Sahay, das „Journalists Network“ will die außenpolitische Kompetenz in deutschsprachigen Medien und denen seiner Partnerländer erhöhen – wie machen Sie das?
Vor allem, indem wir weltweite Recherchereisen für Medienschaffende aus Deutschland ermöglichen. In der Regel sind zehn bis zwölf Journalistinnen und Journalisten im Alter von 20 bis 40 Jahren dabei. Wir finden es ganz wichtig, dass vor allem junge Kolleginnen und Kollegen erleben, wie in anderen Ländern gedacht und gearbeitet wird und welche Herausforderungen es dort gibt. Durch unsere Kontakte in den Ländern ermöglichen wir einen Perspektivwechsel: So waren wir zuletzt vor den dortigen Wahlen in Indien und haben mit einer lokalen Journalistin den Wahlkampf begleitet.

 

Lea Sahay
Lea Sahay

 

Journalistinnen und Journalisten wollen doch eigentlich exklusive Zugänge. Ist das Auftreten als Gruppe nicht von Nachteil?
Nur auf den ersten Blick. Unsere Erfahrung ist: Gemeinsam zu recherchieren und zu reflektieren kann durchaus ein Vorteil sein. Die Kollaboration ist die Stärke unserer Reisen und ohnehin die Zukunft des Journalismus: Große Investigativprojekte wie zuletzt die „Pandora Papers“ leben von der Zusammenarbeit. Außerdem sind die wichtigen Themen unserer Zeit wie Klima oder Migration ebenfalls transnational. Und: Wir ermöglichen auch einen Austausch über die Situation des Journalismus an sich. Journalisten erleben weltweit die gleichen Entwicklungen – beispielsweise die zunehmende Digitalisierung oder den Einfluss von Fake News –, aber die Antworten sind unterschiedlich.

Bleibt dieser Austausch auch nach den Reisen bestehen?
Häufig schon. Wir tragen weiter zur Vernetzung bei, indem wir zum Beispiel immer wieder Hintergrundgespräche mit Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Ländern organisieren. Vor kurzem etwa hat uns ein afghanischer Exil-Journalist über die Lage in Afghanistan berichtet.

© www.deutschland.de

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