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Erinnern im Klassenzimmer

Mehr als Geschichtsunterricht: Ein Blick auf Projekte an deutschen Schulen, die sich mit dem Zweiten Weltkrieg und dem Nazi-Regime auseinandersetzen.

Johannes_GöbelJohannes Göbel, 02.05.2025
In der Klasse wird Geschichte lebendig – und an anderen Orten.
In der Klasse wird Geschichte lebendig – und an anderen Orten. © IStock

In Deutschland erinnern viele Schulen mit Projekten an den Zweiten Weltkrieg und den Nationalsozialismus: Geschichtswerkstätten, Treffen mit Zeitzeugen, etwa mit Überlebenden des Holocaust, und vieles mehr. Durch innovative Formate gehen sie dabei neue Wege der Erinnerungsarbeit – raus aus dem Klassenzimmer.

Das Anne Frank Zentrum in Berlin wendet sich auch an Schulen.
Das Anne Frank Zentrum in Berlin wendet sich auch an Schulen. © dpa

Erinnerungsorte erkunden

„Geschichte vor dem Schultor“ heißt ein Projekt des Anne Frank Zentrums für Berliner Lehrkräfte und ihre Schülerinnen und Schüler. In ihrem jeweiligen Viertel erkunden sie gemeinsam Erinnerungsorte: von Straßennamen, die Verfolgte des NS-Regimes würdigen, bis zu Stolpersteinen. Außerdem lassen sich anhand von Orten wie Zwangsarbeiterlagern oder sogenannten Heilerziehungsstätten oft vernachlässigte Aspekte der NS-Geschichte erzählen.

Alltag in der NS-Zeit

Dass auch ein klassischer Erinnerungsort wie ein Archiv neue Zugänge ermöglicht, zeigt ein Projekt der Schülerakademie Karlsruhe in Baden-Württemberg. Mehr als 12.000 Akten eines „Sondergerichts“ der Nationalsozialisten bieten im Generallandesarchiv Karlsruhe Schülergruppen Einblicke in den Alltag des Unrechtsregimes der Nationalsozialisten. Das Projekt soll den Schülerinnen und Schülern auch dabei helfen, mit aktuellen Fake News, Hetze und Hassbotschaften umzugehen.

Tanz und Völkerverständigung                                                                            

Erinnern ist nicht nur Kopfarbeit: In der Stadt Breisach am Rhein an der deutsch-französischen Grenze hat eine Gedenk- und Bildungsstätte für die Geschichte der Juden am Oberrhein eine New Yorker Tanzgruppe eingeladen. Zur Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren wird die Battery Dance Company ihr „Dancing to Connect“-Konzept gemeinsam mit deutschen und französischen Jugendlichen umsetzen. Am 17. und 18. Mai 2025 tanzen die Nachfahren der einstigen Kriegsgegner gemeinsam auf einer Insel zwischen Frankreich und Deutschland und setzen so ein Zeichen für Frieden und Verständigung.

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