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Kulturpreis für Katharina Thalbach

Der Kulturpreis Deutsche Sprache geht an die Schauspielerin Katharina Thalbach.

06.10.2016
© dpa/Michael Bahlo - Katharina Thalbach

Wandlungsfähig, spielfreudig und zäh – das ist die Theaterregisseurin und Schauspielerin Katharina Thalbach. Sie hat Jürgen Flimms preisgekröntes Käthchen von Heilbronn gespielt und ist für die TV-Biografie „Friedrich – ein deutscher König“ in die Rolle des Alten Fritz‘ geschlüpft. Die Marie in Volker Schlöndorffs Verfilmung von Günter Grass’ „Die Blechtrommel“ machte Katharina Thalbach weltweit bekannt. Doch Amerika, Hollywood, so sagt die kleine Grande Dame der deutschen Schauspielkunst, habe sie nie gereizt: „Ich wollte nicht in einer anderen Sprache leben. Ich hatte Angst, damit meine Identität zu verlieren“, sagt die 62-Jährige. Ihr Zuhause sei Berlin. Gerade auch ihr Berliner Kohlenkeller-Dialekt macht ihre Filmfiguren – nicht zuletzt eine „Schlikkerfrau“ in Uwe Jansons gleichnamiger Sozialsatire über eine bankrotte Drogeriekette – so glaubhaft und nahbar.

Die Kraft der Sprache

Am 8. Oktober 2016 erhält Katharina Thalbach in Kassel den mit 30.000 Euro dotierten Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache. „Katharina Thalbach macht durch ihr Wirken auf der Bühne deutlich, dass die Kraft der Sprache Gefühle und Stimmungen erzeugen kann“, begründet der Bamberger Sprachwissenschaftler Helmut Glück die Entscheidung der Jury. „Katharina Thalbach ist sich dieser Bedeutung der Sprache auf der Bühne und im Hörspiel sehr bewusst. Ausdruck dieses Bewusstseins sind ihre zahlreichen Interpretationen der klassischen Literatur, aber auch ihr Engagement beim Festspiel der deutschen Sprache.“

Der dreiteilige Kulturpreis Deutsche Sprache wird seit 2001 von der Eberhard-Schöck-Stiftung und vom Verein Deutsche Sprache für besondere Verdienste um die deutsche Sprache vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören der Musiker Udo Lindenberg, die Autorin Cornelia Funke, die Lyrikerin Nora Gomringer, der inzwischen verstorbene Journalist und Buchautor Frank Schirrmacher, der Schriftsteller Günter de Bruyn, der Humorist Loriot, der Schauspieler Ulrich Tukur, der Kabarettist Dieter Nuhr und der Publizist Prinz Asfa-Wossen Asserate.

Beeindruckende positive Auswirkungen

Den mit 5.000 Euro dotierten Initiativpreis Deutsche Sprache erhält das Internationale Mundartarchiv „Ludwig Soumagne“ in Dormagen, der Institutionenpreis Deutsche Sprache geht an das Projekt „DeutschSommer“ der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt. „Das Sprachförderprogramm hat das Ziel, die Sprachkompetenz von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund während der Sommerferien zu verbessern“, sagt Jury-Sprecher Glück. „Die positiven Auswirkungen auf Wortschatz und Grammatik, aber auch auf schulische Leistungen und Selbstbewusstsein sind beeindruckend.“

Preisverleihung Kulturpreis Deutsche Sprache am 8. Oktober 2016 in Kassel

www.kulturpreis-deutsche-sprache.de

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