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Aufeinander Rücksicht nehmen

Diversität bedeutet auch religiöse Vielfalt. Wie deutsche Unternehmen unterschiedliche Religionen in ihren Arbeitsalltag integrieren.

Martina Schüttler-Hansper, 28.05.2019
In Deutschland verbietet das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) Diskriminierung wegen der Religionszugehörigkeit
© FatCamera/Getty Images

In Deutschland verbietet das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) Diskriminierung wegen der Religionszugehörigkeit – auch am Arbeitsplatz. Unternehmen haben die Pflicht, Arbeitnehmer vor Benachteiligung zu schützen. Das geschieht oft im Rahmen des Diversity-Managements. Mit einem interkulturellen Kalender können Unternehmen beispielsweise auf das Bedürfnis der Beschäftigten eingehen, Religion zu leben und Feiertage zu begehen. Der Kalender zeigt auf einen Blick die bedeutendsten Feiertage verschiedener Religionen.

Gebetsräume für Gläubige

Einen interkulturellen Kalender nutzt auch die Fraport AG, die den internationalen Flughafen Frankfurt betreibt und an Flughäfen in vielen Ländern beteiligt ist. Sie macht sich für eine weltoffene und faire Unternehmenskultur stark. „Wir möchten ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem unsere Beschäftigten Wertschätzung erfahren und sich zugehörig fühlen“, sagt Gudrun Müller, Leiterin der Abteilung Diversity und Soziales bei Fraport. „Auf unserem Betriebsgelände und den Passagierflächen sind Gebetsräume für Gläubige der verschiedenen Weltreligionen zu finden. Darin können sich sowohl Passagiere als auch Beschäftigte zum Gebet zurückziehen.“

Zudem richtet das Unternehmen ein gemeinsames Fest der Abrahamischen Religionen aus und ermöglicht das tägliche Fastenbrechen während des Ramadans.

Beim Einrichtungskonzern Ikea geben speziell ausgebildete Mitarbeiter Antidiskriminierungs-Workshops, um Kollegen für das Thema zu sensibilisieren . Außerdem habe das Unternehmen im Einrichtungshaus Berlin-Tempelhof einen Gebetsraum eingerichtet, erklärt Kim Steuerwald von Corporate Communications bei Ikea. „Dieser Raum steht jedem offen, egal welcher Religion oder Weltanschauung der Mitarbeiter angehört.“

Religionskonforme Speisen

Auch bei der Dienstplanung und in der Kantine können Unternehmen religiöse und kulturelle Unterschiede berücksichtigen. Wünsche nach freien Tagen für Festtage oder Gebetspausen zu speziellen Anlässen zu gewähren, ist ein Zeichen der Wertschätzung. Dies gilt ebenso für das Angebot verschiedener Gerichte in der Kantine – neben Schweinfleisch beispielsweise Fleisch von Huhn und Pute und vegetarisches Essen.

 

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