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Baerbock: „Wir stehen geeint – als Ostseeanrainer, als EU und als NATO“

Nach einer Öltanker-Havarie in der Ostsee erklärte Außenministerin Baerbock, Russland umgehe Sanktionen und nehme Umweltschäden in Kauf.  

11.01.2025
Ein großes Frachtschiff mit dem Namen „Eventin“ fährt auf offener, welliger See.
Blick auf den manövrierunfähigen Öltanker „Eventin“ vor Rügen. © picture alliance/dpa | Stefan Saue

Sassnitz (dpa) - Ein unter der Flagge Panamas fahrender Öltanker ist am Freitag mehrere Stunden manövrierunfähig vor der deutschen Insel Rügen in der Ostsee getrieben. Deutsche Einsatzkräfte sicherten am Nachmittag das Schiff, das aus Sicherheitsgründen nun von drei leistungsstarken Schleppern nach Osten gezogen wird.  

Die „Eventin“ war von Ust Luga in Russland nach Port Said in Ägypten unterwegs. Laut Umweltorganisation Greenpeace zählt das 2006 gebaute Schiff zur sogenannten russischen Schattenflotte. Mit solchen Schiffen wird russisches Öl exportiert. Laut einer Resolution der UN-Schifffahrtsorganisation IMO gehören unter anderem Schiffe einer „Schattenflotte“ an, die eingesetzt werden, um Sanktionen zu umgehen. 

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock erklärte: „Russland gefährdet unsere europäische Sicherheit nicht nur mit seinem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine, sondern auch mit durchtrennten Kabeln, verschobenen Grenzbojen, Desinformationskampagnen, GPS-Störsendern und eben auch mit maroden Öltankern.“ Genau vor diesem Szenario habe sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus dem Ostseeraum immer wieder gewarnt. 

Gemeinsam mit Partnern sei in den vergangenen Monaten die Sanktionslistung der russischen Schattenflotte konsequent vorangetrieben worden. „Wir haben dafür gesorgt, dass bereits über 70 Schiffe von der EU mit Sanktionen belegt sind. Europa ist stark. Und wir stehen geeint – als Ostseeanrainer, als EU und als NATO“, so Baerbock.