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Einem Klimarätsel auf der Spur

Ein Forschungsteam hat in der Antarktis über 1,2 Millionen Jahre altes Eis angebohrt – und hofft, so ein Rätsel der Klimageschichte zu lösen. 

06.07.2025
Klimaforschung
Maria Hörhold, Glaziologin am Alfred-Wegener-Institut (AWI), mit Eisproben im Labor. © pa/dpa

Bremerhaven (dpa/d.de) - Ein Forschungsteam untersucht mehr als 1,2 Millionen Jahre altes Eis aus der Antarktis. „Das Eis ist wirklich ein ganz einzigartiges Archiv, um ins Klima der Vergangenheit zu schauen“, sagte Pascal Bohleber vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), bei der Vorstellung des Projekts in Bremerhaven an der deutschen Nordseeküste. „Wir können so viele Parameter an dem Eis messen, die uns über verschiedene Dinge im Klimasystem Auskunft geben.“ Die Wissenschaftler bohrten dafür rund 2.800 Meter unter der Oberfläche bis zum Grundgestein.  

Die Forschenden wollen das Rätsel eines Klimaumbruchs vor etwa 900.000 bis 1,2 Millionen Jahren lösen. Damals verschob sich der Rhythmus, in dem auf der Erde Kälte- und Wärmephasen eintraten - von 41.000 auf 100.000 Jahre. Die Gründe dafür sind bis heute unklar. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen davon aus, dass Faktoren wie die Schieflage der Erde, wie viel Sonnenlicht sie erreicht und wie stark Eisflächen Sonnenlicht zurückwerfen dabei eine Rolle spielten. 

Das AWI ist Teil der Helmholtz-Gemeinschaft, mit rund 17.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und mehr als 6.000 Doktorandinnen und Doktoranden die größte Forschungsorganisation Deutschlands. Sie besteht aus insgesamt 18 unabhängigen Forschungszentren. Die Forschungsthemen kreisen etwa um Fragen, wie die Umwelt für künftige Generationen intakt bleiben kann oder die Entwicklung neuer Therapien für bisher unheilbare Krankheiten.