Körber-Preis für deutsche Pionierin des Quanteninternets
Stephanie Wehner erhält einen der weltweit höchstdotierten Forschungspreise.

Hamburg (dpa) - Die deutsche Informatikerin und Quantenphysikerin Stephanie Wehner wird mit dem mit einer Million Euro dotierten Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft ausgezeichnet. Die frühere Hackerin werde für „ihre wegweisende Arbeit zum Quanteninternet“ gewürdigt, teilte die Körber-Stiftung mit. Beim Quanteninternet handelt es sich um ein ultraschnelles und extrem sicheres Computernetzwerk, das ganz neue Anwendungen und Rechenleistungen ermögliche.
Wehner forscht und arbeitet in den Niederlanden. Dort ist sie Direktorin der Europäischen Quanteninternet-Allianz und Professorin am QuTech-Institut der Technischen Universität Delft. Zuletzt hatte sie mit ihrem Team das weltweit erste Betriebssystem für Quantencomputer-Netzwerke entwickelt. „Künftig könnten damit Daten abhörsicher übertragen werden und Anwender in Rekordzeit vernetzt gemeinsam Probleme lösen, die weit über die Grenzen des heutigen Internets hinausgehen“, erklärte die Körber Stiftung.
Wehner war «ethische Hackerin»
Wehner wurde 1977 in Würzburg geboren. Vor ihrer Forschungskarriere hatte sie als „ethische Hackerin“ Computersysteme auf Sicherheitslücken getestet, um sie besser zu schützen. Mit dem Preisgeld will sie neue Anwendungen für Quanten-Netzwerke erforschen. Der Preis soll am 19. September im Hamburger Rathaus überreicht werden. Die Auszeichnung zählt zu den weltweit höchstdotierten Forschungspreisen.