Russische Journalistin gewinnt deutschen Literaturpreis
Die brutale Realität des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ist das Thema von Katerina Gordeevas Buch. Für ihr Werk wird sie nun ausgezeichnet.
München (dpa) - Der Geschwister-Scholl-Preis geht in Deutschland in diesem Jahr an die russische Journalistin Katerina Gordeeva für ihr Buch über Menschen, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind. In „Nimm meinen Schmerz. Geschichten aus dem Krieg“ porträtiert Gordeeva 24 Frauen und Männer, hauptsächlich aus der Ukraine, aber auch aus Russland. Der Preis, der vom Landesverband Bayern des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und der Landeshauptstadt München vergeben wird, ist mit 10.000 Euro dotiert. Die diesjährige Verleihung findet am 26. November statt, wie die Ausrichter mitteilten.
In ihrem Heimatland Russland wurde Gordeeva vor allem wegen ihrer Dokumentarfilme und Fernsehsendungen bekannt. Nach der Annexion der Krim 2014 verließ sie Russland und lebt heute mit ihrer Familie in Lettland. Von der russischen Regierung wird sie als „ausländische Agentin“ geführt. Einer ihrer Filme über Menschen, die im ersten Kriegsjahr 2022 aus der Ukraine geflohen sind, wurde zur Grundlage ihres Buches.
Der Preis ist nach den Geschwistern Hans und Sophie Scholl benannt. Die beiden Münchner Studenten wurden 1943 als Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus hingerichtet.