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„Mut kann man trainieren“

Apnoetaucherin Anna von Boetticher erzählt, wie man sich Mut antrainiert und weshalb Hoffnung in einer Blumenschale auf ihrer Terrasse beginnt. 

Christina IglhautChristina Iglhaut , 18.12.2025
Anna von Boetticher ist Deutschlands erfolgreichste Apnoetaucherin.
Anna von Boetticher ist Deutschlands erfolgreichste Apnoetaucherin. © Tobias Friedrich

Mut ist ein Muskel, der trainiert werden will. Wir stellen Mutmacherinnen und Mutmacher vor: Menschen, die kraftvoll vorangehen – für den Klimaschutz, politische Bildung, internationale Verständigung oder den Schutz von Geflüchteten. 

„Schon einen Meter unter der Wasseroberfläche betritt man eine völlig andere Welt – ganz ohne Raumschiff.“ Anna von Boetticher ist Weltrekordhalterin im Apnoetauchen und nimmt ihre Social-Media-Community mit auf ihre Abenteuer. Tief unter dem Gletschereis in Grönland, im Unterwasserwald bei Hemmoor in Norddeutschland und unter dem mexikanischen Dschungel zeigt sie, wie faszinierend und schützenswert unser Planet ist. 

Anna von Boetticher
Anna von Boetticher © pa/Malte Ossowski/SVEN SIMON

Frau von Boetticher, wieso Apnoetauchen? 

Ich war schon als Kind neugierig auf das Unbekannte dieser Welt. Ich wollte ins Weltall fliegen, die Tiefen der Meere erkunden und auf die höchsten Berge steigen. Deswegen habe ich früh mit dem Tauchen begonnen, später auch in großen Tiefen unter extremen Bedingungen. Und weil ich mich gerne weiterentwickle, kam irgendwann das Apnoetauchen hinzu. Dadurch kann ich die Unterwasserwelt auf eine neue, sehr unmittelbare Art erleben. 

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Apnoetauchen ist ein Extremsport. Sind Sie ein mutiger Mensch? 

Ich glaube, jeder Mensch ist in manchen Situationen mutig und in anderen weniger. Wenn ich eine Spinne hinter dem Schrank finde, bin ich eher zurückhaltend. Wenn ein Hai auf uns zukommt, wiederum nicht. Als Tauchlehrerin und Guide habe ich gelernt, voranzugehen, Entscheidungen zu treffen und zu handeln, bevor es andere tun – das würden manche wohl als mutig bezeichnen. 

Also kann man Mut trainieren? 

Ja. Einiges ist sicher Typsache, aber jede und jeder kann mentale Stärke und Resilienz trainieren. Ein Weg dahin ist, regelmäßig etwas Neues auszuprobieren, Dinge zu tun, die man nicht kann, wieder Anfänger zu sein. Man muss lernen, Unbequemes auszuhalten und das eigene Ego abzulegen. Das erfordert Mut. Und es muss kein Extremsport sein. Es kann auch Stricken sein (lacht). 

Was macht Ihnen Hoffnung? 

Beim Apnoetauchen habe ich besonders stark das Gefühl, Teil eines größeren Ganzen zu sein. Unser Planet hat so viel Schönes. Wenn man mit offenen Augen durchs Leben geht, wird es nie langweilig, und man wird automatisch hoffnungsvoll. Es sind die Vögel, die in meiner Blumenschale auf der Terrasse baden, genauso wie ein Wal vor den Azoren. Man muss nicht ans Ende der Welt reisen, um besondere Momente zu erleben – man muss nur hinschauen. 

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