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Zeit für neue Wege

Die Corona-Pandemie verändert den Verkehr und das Leben in der Stadt. Drei Beispiele aus Deutschland.

Johannes Göbel, 01.10.2020
Radfahrer in Berlin: neue Chancen in der Corona-Krise
Radfahrer in Berlin: neue Chancen in der Corona-Krise © picture alliance/dpa

Platz für Pop-up-Radwege

Auf einmal war der Platz da: Als sich der motorisierte Verkehr in Deutschlands Städten durch die Corona-Pandemie reduzierte, entstanden viele neue Pop-up-Radwege auf ansonsten vielbefahrenen Straßen. Diese kurzfristig von den Behörden eingerichteten Fahrradspuren sind populär – und sorgen zugleich für Diskussionen. So wurde in Berlin gegen die Pop-up-Radwege geklagt; Kritiker fordern wieder mehr Platz für Autos. Der Senat der Stadt möchte die neuen Fahrradspuren aber etablieren und somit den Fahrradverkehr nachhaltig stärken.

Nicht nur in der Hauptstadt: Pop-up-Radweg in Stuttgart
Nicht nur in der Hauptstadt: Pop-up-Radweg in Stuttgart © picture alliance/dpa

Entlastung für Wohnungsmärkte

Mit der Corona-Pandemie hat das Arbeiten im Homeoffice in Deutschland stark zugenommen. Dabei ist Deutschland eigentlich „eine Büronation“, wie es das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln formuliert. Bundesweit arbeiten rund 14,8 Millionen Menschen in Büros. Etwa 85 Prozent von ihnen könnten laut IW theoretisch auch dauerhaft zuhause arbeiten. Tatsächlich arbeitete 2018 nahezu jeder zweite Büroangestellte schon zumindest gelegentlich von zuhause aus, 2006 war es noch etwas mehr als jeder dritte. Experten rechnen damit, dass sich der Trend zum Homeoffice verfestigt und das Leben im Umland von Metropolen attraktiver wird – und der Preisdruck bei städtischen Immobilien abnimmt.

Neue Grünanlage des Mauerparks in Berlin: Frischluft genießen
Neue Grünanlage des Mauerparks in Berlin: Frischluft genießen © picture alliance/dpa

Interesse fürs Grüne

Regelmäßiges Lüften ist in Büros und Wohnungen angesichts der Corona-Pandemie dringend geboten; erst recht schätzen die Menschen das Zusammenkommen unter freiem Himmel. Der Trend zum Aufenthalt in Grünanlagen wie Parks, Botanischen Gärten, Spielplätzen und Kleingartenanlagen dürfte weiter zunehmen. Laut Statistischem Bundesamt standen 2018 in den 14 bevölkerungsreichsten Städten Deutschlands durchschnittlich 25 Quadratmeter Grünanlagen-Fläche pro Person zur Verfügung. 1996 waren es noch 18 Quadratmeter. Im selben Zeitraum stieg in diesen Metropolen auch der Anteil der Grünanlagen an der Siedlungs- und Verkehrsfläche von 7,7 auf 10,9 Prozent.

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