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COP16 endet ohne Finanzplan, Deutschland verstärkt Unterstützung

Die COP16 endete ohne konkrete Finanzzusagen, doch Bundesumweltministerin Steffi Lemke sieht trotzdem Fortschritte im Artenschutz. 

03.11.2024
Podiumsdiskussion auf der COP16-Artenschutzkonferenz
Podiumsdiskussion auf der COP16 © pa/dpa

Cali (d.de und dpa) - Die Weltartenschutzkonferenz COP16 in Kolumbien endete ohne eine Einigung über weitere Finanzierungsmaßnahmen. Die deutsche Bundesumweltministerin Steffi Lemke betonte dennoch Fortschritte, insbesondere die stärkere Einbindung indigener Gemeinschaften und die bessere Verzahnung von Klima- und Naturschutz. „Der Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt schützt auch das Klima – und umgekehrt. Wir müssen dieses Zusammenwirken noch stärker fördern“, sagte sie in Cali. „Die Klimakrise und das Artensterben sind eng miteinander verbunden. Beide Krisen können wir nur gemeinsam lösen.“ 

Eine wichtige Entscheidung der Konferenz betrifft die Verpflichtung der Pharma- und Kosmetikindustrie, die genetische Ressourcen aus Entwicklungsländern nutzen. Unternehmen sollen zukünftig 0,1 Prozent ihres Umsatzes oder ein Prozent ihres Gewinns in einen Fonds einzahlen, um die Länder des globalen Südens zu unterstützen. 

Laut der Umweltorganisation WWF Deutschland bleibt der fehlende Konsens über die zukünftige jedoch Finanzierung ein Rückschlag. „Das könnte die Umsetzung des Weltnaturvertrags ernsthaft gefährden“, so der WWF. Das Ziel, den Verlust der biologischen Vielfalt bis 2030 zu stoppen, sei durch diese Uneinigkeit noch lange nicht erreicht. 

Trotz des Scheiterns bei den Finanzierungsverhandlungen erhöht Deutschland seinen finanziellen Beitrag. Im laufenden Jahr stellt die Bundesregierung 1,36 Milliarden Euro für den Erhalt von Arten und Ökosystemen in Entwicklungs- und Schwellenländern zur Verfügung. Das sind rund 450 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.