Zum Hauptinhalt springen

Wadephul: Russland bedroht das Leben in Deutschland

Nach erneuten schweren Angriffen auf die Ukraine warnt der deutsche Außenminister davor, die Bedrohung durch Russland zu unterschätzen.

29.06.2025
Johann Wadephul
Außenminister Wadephul auf dem Luftwaffenstützpunkt Jagel © picture alliance/dpa

Kyjiw (dpa/d.de) – Die Gefahr für Deutschland durch Russland dürfe nicht unterschätzt werden, warnte Wadephul anlässlich der massiven russischen Luftangriffe auf die Ukraine in der Nacht zum Sonntag. Schon am Abend hatte die ukrainische Luftwaffe im Großteil des Landes vor Drohnenangriffen gewarnt. „Russland bedroht direkt auch unser Leben in Frieden und Freiheit in Deutschland.“ Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sei und bleibe die größte Bedrohung der Sicherheit in Europa und wichtigstes Thema der deutschen Außenpolitik, so der Außenminister.

Die NATO-Beschlüsse von Den Haag – die Allianz verständigte sich auf eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent der Wirtschaftsleistung – seien „richtig und notwendig“, sagte Wadephul. Der russische Präsident Wladimir Putin greife „mit wahllosem Bombenterror die Moral der Ukrainerinnen und Ukrainer an. Die Freiheit der Ukraine ist der wichtigste Prüfstein unserer Standhaftigkeit als Europäer.“

Wadephul war anlässlich des Tages der Bundeswehr am Samstag zum Luftwaffenstützpunkt Jagel bei Flensburg gereist und hatte sich dort das Flugabwehrsystem Patriot zeigen lassen. Mit den Patriot-Systemen, von denen zwei in der Nähe der polnischen Stadt Rzeszów unweit der Grenze zur Ukraine stationiert sind, schützen 200 Soldatinnen und Soldaten der Luftwaffe die NATO-Ostflanke. Dafür dankte Wadephul den deutschen Soldatinnen und Soldaten.

Auch Bundeskanzler Friedrich Merz warnte mit Blick auf Russland am Samstag vor einem falschen Sicherheitsgefühl in Deutschland. Bei einem Besuch des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr in Schwielowsee nahe Potsdam wies er auf den anhaltenden russischen Angriffskrieg hin und sagte: „Wir dürfen also unsere Sicherheit nicht als gegeben hinnehmen. Wir müssen mehr tun, dass wir in Freiheit, in Frieden und in Sicherheit leben können.“