Lauterbach: Pandemien leichter eindämmen
Auf Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben 190 Staaten einen Pandemievertrag unterzeichnet. Gesundheitsminister Lauterbach ist zuversichtlich.

Berlin (dpa) - Eine weltweite Ausbreitung tödlicher Viren wie etwa Corona kann nach der Erwartung des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach künftig früher eingedämmt oder sogar verhindert werden. Grund sei die Einigung von über 190 Staaten unter dem Dach der WHO auf einen neuen Pandemievertrag. „Diese Einigung kann ohne Übertreibung als historisch bewertet werden“, sagte Lauterbach in Berlin.
Informationen über Viren oder andere Erreger mit Pandemie-Potenzial würden künftig schneller international geteilt. Eine schnellere Gegenreaktion wäre dann möglich. „Und da steigt einfach die Wahrscheinlichkeit, dass ein lokaler Ausbruch nie zu einer Pandemie wird, wenn man so ein Abkommen hat“, so Lauterbach.
Mit dem WHO-Vertrag verpflichten sich Länder, ihre Gesundheitssysteme und die Überwachung des Tierreichs zu stärken. Krankheitsausbrüche sollen schnell entdeckt und möglichst im Keim erstickt werden. Der Vertrag soll zudem chaotische Zustände bei der Beschaffung von Schutzmaterial und eine ungerechte Verteilung von Impfstoffen verhindern.
Lauterbach bedauerte, dass sich die USA mit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump nicht mehr an den Verhandlungen beteiligt haben und im Januar aus der WHO austreten wollen.